Montag, 5. Juni 2023

Was wir festhalten wollen, hat uns längst verlassen

 

                                                                   Foto: A.Wende

 

Manchmal ist das Mutigste, was wir tun können, einen Menschen loszulassen und die Wahrheit zu akzeptieren, dass es einfach keine Passung (mehr) gibt, dass er einfach nicht (mehr) richtig und gut für uns ist. Das bedeutet nicht, dass wir keine Gefühle mehr für ihn haben oder ein Teil von uns Teile von ihm noch immer liebt, es bedeutet nicht, dass er das Problem ist, es bedeutet, der andere geht einen anderen Weg, seinen Weg, der mit dem unseren nicht mehr in Harmonie ist. Es bedeutet zu akzeptieren, dass er ganz woanders ist, als wir es sind und es keine Resonanz mehr gibt, egal wie sehr wir uns das wünschen oder darum kämpfen. Es bedeutet anzunehmen, dass die Zeit, die wir mit ihm hatten, zu Ende ist. Sie ist Vergangenheit. Wir haben keine gemeinsame Zukunft mehr.

Was sich ablöst, löst sich ab, ob wir das wollen oder nicht. Es ist eine sinnlose Energieverschwendung, es festhalten zu wollen. Was wir festhalten wollen, hat uns längst verlassen. Sonst müssten wir nicht versuchen festzuhalten.

Wir müssen anerkennen, dass jemand für uns verloren ist. Auch wenn es ein großer emotionaler Schmerz ist. Jetzt haben wir die Wahl: Wir können alle Energie ins Festhalten stecken und wir werden dennoch nicht bekommen, was wir wollen, oder wir nehmen diese Energie und investieren sie in uns selbst. Wir müssen weitergehen und wieder neu anfangen. Wir brauchen neue Orte, neue Begegnungen, neue Erfahrungen. Wir brauchen neue Dinge, mit denen wir unser Leben füllen, um den Verlust zu überwinden. Wenn wir nicht endlos leiden wollen, müssen wir offen sein für das, was sich jetzt in unserem Leben zeigen will. Statt einer leblosen, unbefriedigenden oder unheilsamen Beziehung, schenken wir uns selbst neue Lebendigkeit.

 

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