Foto: Alexander Szugger
Samstag, 28. November 2020
Eine kühle Einsamkeit
Donnerstag, 26. November 2020
2020 oder, als ich auszog, mehr und mehr das Fürchten zu lernen.
Mittwoch, 25. November 2020
Worauf richtest du deine Aufmerksamkeit?
Foto: A. Wende
Dienstag, 24. November 2020
Selbstbestimmtheit oder der Wille zum Sinn
Foto: A. Wende
Montag, 23. November 2020
ENT-TÄUSCHUNGEN
Foto: A. Wende
Sonntag, 22. November 2020
Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf.
Samstag, 21. November 2020
Meister, wie kann ich mich der Isolation stellen?
Meine lieben Leser,
heute möchte ich einen Text mit Euch teilen, der nicht von mir ist. Es ist ein Text, der mich sehr bewegt und der mir entspricht. Und wer weiß, vielleicht ist er für Einige von Euch hilfreich.
Freitag, 20. November 2020
Überleg dir gut, was du dir wünscht
Mittwoch, 18. November 2020
Klarheit ist gut gegen Angst
Montag, 16. November 2020
Wir sind Helden!, oder: willkommen in Absurdistan
Zeichnung: A. Wende
Heute morgen sehe ich auf Facebook diesen Werbespot der Bundesregierung. In dem Spot werden alte Menschen in der Zukunft gezeigt, die sich an den Corona Winter 2020 erinnern. Sie werden als Helden inszeniert, einfach weil sie zuhause geblieben sind. Darunter liegt eine dramatische Musik.
Ich denke, clever gemacht. Schon schlau, den Heldenmythos zu bemühen, um den Menschen ihr notgedrungenes Eingesperrtsein und das Social Distancing schmackhaft zu machen. Zuhause bleiben, Chips futtern und nichts tun. Welch eine bizzare Inszenierung einer Katastrophe, die manchen Menschen den Boden der Existenz unter den Füßen wegreißt. Welch eine Verharmlosung einer Bedrohung, die uns alle in Ohnmacht versetzt.
Ist das die neue Normalität, von der wir jetzt sprechen? Wir sind Helden, weil wir zuhause bleiben und demütig ertragen was ist?
Was bitte geht hier vor?
Für wie blöde hält man erwachsene Menschen?
Auf was reduziert man Menschen im Namen eines absurden, manipulativ inszenierten Heroismus?
Wie gedanken- und empathielos wird hier menschliches Leid heruntergespielt?
Dieser Spot
ist mehr als zynisch, es ist der reinste Zynismus. Das ist
der ernsten Lage gegenüber unangemessen. Er verhöhnt die Helden, die jeden Tag in Kliniken für das Überleben von Menschen kämpfen, er verhöhnt alle Menschen,
die jeden Tag raus müssen um zu arbeiten.
Ich schäme mich grundsätzlich nicht fremd, sonst wär es
jetzt soweit, aber diese Regierung sollte sich in Grund und Boden schämen.
In diesem Moment an diesem Morgen bin ich nicht gelassen. Ich will es nicht sein. Wie sagte der Dalai Lama einmal: "Es gibt so ein zorniges Mitgefühl - eine Wut, die nicht der eigenen Selbstgerechtigkeit dient, sondern darauf abzielt andere vor Schaden zu bewahren."
Samstag, 14. November 2020
Schöpfertum
Frei
Das Ich, nicht mehr in seiner begrenzten, egozentrischen Existenz gefangen
Schöpferkraft
Lebendigkeit
Ausdruck
Das Leben selbst formen
Aus der Quelle des Unbewussten schöpfen
Die Quelle unendlicher Möglichkeiten berühren
Fließen lassen
So viel Material
Werkzeug um zu erschaffen
Die eigene Welt
Inmitten einer stillstehenden Welt
Freitag, 13. November 2020
Der Weg nach Innen und die Weisheit
Foto: A. Wende
Der Weg nach Innen ist der schwerste Weg.
Er ist der Weg der vollkommenen Akzeptanz und des Seinlassens aller Anhaftungen.
Auch ein Zen Meister wird ihn nie zu Ende gehen können.
Der Weg ist der Weg.
Er bedeutet
praktizieren und üben, üben und praktizieren.
Wenn wir diesen Weg gehen, werden wir dann weise?
Und wer will überhaupt weise sein?
Was sind das für komische Menschen, denen Weisheit etwas bedeutet?
Weisheit, was für ein altmodisches Wort.
Ich mag Altmodisches. Ich mag weise Menschen. Sie sind mir eine Orientierung, ein Halt und ein Vorbild.
Aber was ist Weisheit?
Sie ergibt sich nicht allein durch Loslassen, wie manche meinen.
Weise ist nicht der, der ein Mal eine tiefe Einsicht hat. Weise ist auch nicht der, der den tiefen Zustand von Nichtdualität erfahren hat für Momente in der Zeit. Vielleicht in der Meditation.
Erkenntnis und Einsicht allein sind nicht Weisheit.
Weisheit ist eine gewisse Reife.
Eine Reife, die die Fähigkeit besitzt die Illusionen zu durchschauen, das Wesen der Dinge zu erkennen, die Wirklichkeit und ihre vielen Ebenen zu begreifen - die der eigenen inneren Welt und die der äußeren Welt.
Weisheit ist auch Einsicht in unsere Verstrickungen zu haben.
Weisheit wohnt und wächst im Herzen. Das Herz, das die Fähigkeit besitzt die Liebe selbst zu erkennen und sie zu leben, fernab vom Ego, das will.
Agape, die selbstlose Liebe zu allem.
"Ich war ein Suchender und bin es immer noch, aber ich habe aufgehört, die Bücher zu fragen und die Sterne – und angefangen, auf die Lehren meiner Seele zu hören, schrieb Rumi, der persische Mystiker.
Auf die Lehren der eigenen Seele hören, auch das ist Weisheit.
Das eigene Sein begreifen und ihm zu vertrauen.
Weisheit ist auch anzuerkennen - ganz gleich welche tiefen spirituellen Erfahrungen wir machen, die Essenz reinen Seins werden wir wohl nie vollkommen und dauerhaft (er)leben können.
Das zu akzeptieren ist Demut. Der Weise besitzt sie.
Weisheit bedeutet auch einen Weg zu sehen, einen Weg zu finden und ihn zu gehen.
Deshalb kann der Weise anderen einen Weg zeigen.
Weisheit ist auch ein
Geschenk an die, die bereit sind es zu empfangen.
Mittwoch, 11. November 2020
Wie können wir aushalten?
Bei
meiner Arbeit mit Menschen bin ich zur Zeit oft Zeuge von Gefühlen
tiefer Lähmung und Hoffnungslosigkeit. Menschen sitzen zuhause weil sie
Kurzarbeit haben, weil sie Homeoffice machen oder weil die Arbeit, die
sie gemacht haben, nicht systemrelevant ist.
Manche haben nichts zu
tun. Vom Morgen bis zum Abend sind sie sich selbst überlassen. Das sind
Stunden in denen sie sich irgendwie zu beschäftigen versuchen.
Es
fühlt sich an, als würde ich auf etwas warten und es kommt nicht, sagt
Jemand. Es zieht mich runter, wenn ich zuhause sitze und nichts
Sinnvolles zu tun habe, sagt ein anderer. Dieses Nicht wissen was tun,
jeden Tag. Ich weiß gar nicht mehr wofür ich aufstehe. Aber schlafen
kann ich auch nicht mehr. Also stehe ich auf und mache mir einen Kaffee
und schon während ich ihn trinke frage ich mich, was mache ich jetzt?,
sagt wieder ein anderer.
Manche beginnen nachzudenken, über ihr
Leben. Sie haben jetzt Zeit, die sie sich so oft gewünscht haben. Jetzt
ist da so viel Zeit. Zeit zum Nachdenken über das eigene Leben, über
sich selbst, über die Beziehungen, die wir haben. Wir haben Zeit, weil
der Alltag nichts mehr fordert.
Manche Menschen kramen Erinnerungen
an vergangene Zeiten hervor, fragen sich wie sie gelebt haben und wie
sie jetzt weiter leben sollen, vor allem dann, wenn Elementares
ausgelöscht ist. Ein Mensch ist einsam, er lebt als Single, fragt sich,
ob er jemals wieder einen Partner findet. Er findet sich allein gelassen
und verlassen wie nie zuvor. Und nichts, das ihn ablenkt. Alles dicht
da draußen. Und drinnen auch Dichte. Es verdichtet sich, die Wände
rücken näher. Das Leben innen und Außen – eine Verlangsamung von Zeit.
Das sind schwere Stimmungen, das sind schwere Zustände.
Und die Wahrheit ist: manche von ihnen sind einfach nicht zu verändern.
Es geht ums Aushalten für viele von uns.
Aushalten
ist schwer. Das können wir nicht gut. Wir sind gewohnt schnelle
Lösungen zu suchen und wir waren gewohnt sie auch zu finden. Aber die
Umstände haben sich verändert, sie sind unüberwindbare Blockaden
geworden, für manche von uns. So wie bei der jungen Frau, die ihr
kleines Café eröffnet hat im vergangenen Herbst und es jetzt zum zweiten
Mal schließen muss. Sie kann nichts tun. Sie sitzt da und sieht zu wie
Augenblick für Augenblick ein Traum zu zerbrechen droht. Das ist
traurig. Das kann verzweifelt machen. Das ist kaum auszuhalten.
Aber es muss ausgehalten werden, denn es gibt jetzt keine Lösung.
Wie können wir aushalten?
Eine
Antwort darauf ist schwer. Meine Antwort darauf ist schwer umzusetzen.
Ich weiß das. Weil es eine radikale Umkehr ist, die uns damit begegnet.
Dieses
Aushalten, diese Blockierung, die Verlangsamung unseres Lebens ist eine
Möglichkeit die Welt einmal anders kennen zu lernen. Wir erlauben uns
einfach nur zu sein, ohne jede Herausforderung, ohne jeden Zeitbezug.
Wir hören auf uns in die Zukunft davonmachen zu wollen, denn sie ist
eine unbekannte Größe. Wir erkennen an, wir haben die Zeit nicht in der
Hand. Ob sie langsam oder schnell vergeht, wir können sie nicht zwingen,
anders zu sein, als sie eben jetzt ist. Wir können die Richtung nicht
umkehren und nicht nach vorne schieben.
Aber wir können sicher
sein, das ist eine Zeit in der unsere Lebensumstände und wir selbst uns
ändern werden, auch wenn wir das Gefühl haben, dass nichts geschieht und
wir nur warten. Das ist das Einzige, dessen wir gewiss sein können: Es
wird sich ändern. Der gegenwärtige Augenblick wird in einen nächsten
übergehen. Gefühlt verlangsamt, nicht in der gewohnten Geschwindigkeit,
aber es folgt immer Augenblick auf Augenblick.
Die Langsamkeit, die
wir erfahren, die Blockade, vor der wir stehen, so mächtig und
unüberwindbar sie uns erscheint, hat ihren eigenen Wert. Sie ist eine
große Herausforderung. Wir lernen auszuhalten, wir lernen eine Sache
durchstehen. Wir lernen, dass es Dinge gibt, die wir nicht in der Hand
haben, wie sehr wir uns auch bemühen mögen und egal wie stark unsere
Willenskraft ist. Wir lernen unsere Machtlosigkeit anzunehmen.
Wir
lernen den Augenblick zu begreifen, wie nie zuvor. Wir lernen, wenn wir
dazu bereit sind, jeden Moment radikal so zu nehmen wie er gerade ist.
Wir lernen vielleicht auch, uns selbst jeden Moment so zu nehmen wie wir
sind. Wir lernen vielleicht den Dingen ihren Gang zu lassen und sie
nicht mehr beherrschen zu wollen und uns ganz dem Augenblick zu öffnen.
Dann trinken wir unseren Kaffee am Morgen mit einer bewussten Haltung
und können ihn als Geschenk annehmen.
Dienstag, 10. November 2020
Das Theater beenden
Montag, 9. November 2020
Die Dame in Schwarz
Samstag, 7. November 2020
Heilsame Nächstenliebe
Malerei: A. Wende
Donnerstag, 5. November 2020
Ganz laut
Zwischen
den Stunden der Arbeit öffne ich das Fenster. Ich höre meinen Nachbarn.
Er trommelt. Einmal als ich ihn traf, im Hausflur, sagte er: Ich
trommle, wenn ich traurig bin, wenn ich mich allein fühle, wenn die Angst hochkriecht und wenn ich
nicht mehr weiter weiß. Ich trommle, weil ich mich dann spüre ... ganz
laut.
Dienstag, 3. November 2020
Herzen
Diese immer enger werdenden Herzen.
Herzen ohne Weisheit.
Herzen ohne Kraft.
Herzen ohne Liebe.
Herzen getrennt von der Welt.
Ohne Beziehung zum Nächsten.
Diese immer enger werdenden Herzen, verschlossen gegen ein Wir.
Herzen ohne Güte und Mitgefühl.
Das ist zutiefst traurig.
Aus der Weisheit des Herzens heraus entsteht eine innere Verbundenheit.
Vom einen zum anderen.
Dann hat das Herz
Kraft.
Damit beginnt der Weg der Güte, der Liebe.
Dann beginnt Heilung.