Viele Frauen, die zu mir kommen, weil sie in einer toxischen Beziehung stecken sind starke, erfolgreiche Frauen. In einer toxischen Beziehung zu landen hat nicht generell mit Schwäche, einem verletzen Inneren Kind, Trauma oder einem mit einem Helfersyndrom zu tun. Gerade starke Frauen landen oft in toxischen Beziehungen. Sie geraten schleichend in Co-Abhängigkeit oder in eine emotionale Abhängigkeit.
Es ist genau diese Stärke, die schwache, unreife, verantwortungslose, beziehungsunfähige, manipulative, narzisstiche oder suchtkranke Partner anzieht.
Eigenschaften wie Liebesfähigkeit, Empathie, Mitgefühl, HIlfsbereitschaft, Kraft, die Fähigkeit zuzuhören, der Wunsch zu verstehen, Fürsorglichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Loyalität, Toleranz, Unabhängigkeit sind positive Eigenschaften, die diese Frauen besitzen. Genau das macht sie so attraktiv für toxische Männer. Sie ziehen sie an wie Motten das Licht.
Wenn sie dann merken, dass sich Probleme in der Beziehung zeigen, fragen diese Frauen sich zuerst, was ihr Anteil am Problem ist und suchen nach einer Lösung.
In gesunden Beziehungen ist das eine Stärke. In gesunden Beziehungen werden beide gemeinsam eine Lösung für ihre Probleme suchen und konstruktiv damit umgehen.
In einer toxischen Beziehung ist das eine Falle.
Je mehr die starke Frau nach ihrem Anteil sucht, desto mehr Selbstzweifel kommen auf, desto mehr verliert sie den Kontakt zu sich selbst, desto mehr zweifelt sie an ihrer Wahrnehmung, desto schwächer wird ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl.
Sie wird klein und kleiner.
Im selben Maße nutzt der toxische Partner ihre Schwäche aus um sie weiter zu manipulieren, zu beschuldigen und damit zu destabilisieren.
Bis sie sich selbst nicht mehr erkennt.
Und dann fragt sie sich: „Was an mir ist falsch, kaputt, krank?
Wie konnte mir das passieren?“
Wie das passieren konnte?
Sie übernimmt eine Verantwortung, die nicht die ihre ist.
Wo toxisches Verhalten herrscht ist das Toxische das Problem.
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