Mittwoch, 27. September 2023
Innere Leere
Immer wieder kommen Menschen zu mir in die Praxis und sprechen von innerer Leere. Wenn ich sie dann bitte mir zu sagen, wie sie sich anfühlt, kommt meistens: "Leer eben, ein großes schwarzes Loch."
Innere Leere ist gar nicht so leer.
Das Loch ist gar nicht so schwarz.
Innere Leere ist voll mit Gedanken und Gefühlen.
Diese Gedanken und Gefühle sind Signalgeber.
Innere Leere ist ...
Das Gegenteil von Erfüllung
Unerfülltsein sein, egal was man macht
Das Gefühl der Sinnlosigkeit des eigenen Lebens
Das Gefühl allein zu sein in der Welt
Das Gefühl keinen Platz im Leben zu haben
Das Gefühl abgetrennt von der Welt zu sein
Das Gefühl nicht in diese Welt zu passen
Das Gefühl bedeutungslos und wertlos zu sein
Sich einsam fühlen (auch unter Menschen)
Im eigenen Leben nicht präsent sein
Abgeschnitten sein von Gefühlen
Abgeschnitten sein von den eigenen Bedürfnissen
Nicht leben, sondern gelebt werden
Kein Ich-Gefühl
Selbstzweifel
Nicht wissen, was die eigene Identität ausmacht
Nicht wissen, wer man ist
Nicht wissen, was man will
Nicht wissen, welche Werte und Ziele man hat
Richtungslosigkeit
Orientierungslosigkeit
Emotionale Taubheit oder Dumpfheit
Motivations- und Antriebslosigkeit
Interesselosigkeit
Freudlosigkeit
Langeweile
Erstarrung
Ruhelosigkeit
Innere Anspannung
Diffuse Angst
Traurigkeit
Hoffnungslosigkeit
Resignation
Selbstisolation
Depression
Innere Leere ist das Symptom.
Dahinter verbirgt sich immer die Sehnsucht nach Lebendigkeit und einem sinnerfüllten Leben. Dahinter verbirgt sich ein Mangel an emotionalen Beziehungen und Liebe. Innere Leere ist auch ein Schutzmechanismus, eine typische Traumafolgeerscheinung, Abspaltung: Sich nicht spüren, nicht fühlen, nur noch denken, nicht in Kontakt mit sich selbst und der Welt sein.
Innere Leere ist das Tor zum eigenen Fühlen, zur eigenen Wahrheit, zu uns selbst, wenn wir bereit sind, bewusst in die Leere zu gehen. Der Schlüssel, um das Tor zu öffnen und die innere Leere füllen, liegt darin, herauszufinden, woran es uns mangelt.
Wenn Du Unterstützung brauchst, bin ich für Dich da, auch im Online-Coaching.
Schreib mir eine Mail unter: aw@wende-praxis.de und wir vereinbaren ein unverbindliches Erstgespräch.
Freitag, 22. September 2023
Aus der Praxis: Beobachten
Donnerstag, 21. September 2023
Ach, wenn doch ...
Mittwoch, 20. September 2023
Aus der Praxis: Selbstverlorenheit
„Ich fühle mich nicht. Ich habe das Gefühl, ich bin fragmentiert, in Stücke zerbrochen. Immer ist da ein unerträglicher Schmerz, gleichzeitig eine bedrohliche innere Leere. Ich kann mich selbst nicht spüren. Ich spüre das Leben nicht. Es ist als blicke ich durch eine Glasscheibe in die Welt – ich habe nichts mit dem zu tun, was sich darin abspielt.“
Das ist das Selbsterleben eines Menschen, den irgendwann in einem Moment in der Zeit, etwas widerfahren ist, das ihn innerlich tief erschüttert, zerbröselt und sich selbst entfremdet hat. Dieser Mensch hat eine tiefe Angst seine Lebendigkeit zu leben. Er ist unfähig eine Beziehung zu sich selbst zu entwickeln. Er spürt sich nicht, er hat sich verloren.
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, schrieb der Philosoph Theodor Adorno.
Diese Worte treffen es – das Gefühl der Selbstverlorenheit und der damit verbundenen Verlorenheit im Leben.
Alles fühlt sich falsch an. Man selbst, das Umfeld, was man tut, weil man es tun muss um zu existieren, ohne zu wissen, warum man es tut, geschweige denn, dass man Freude daran hat oder das Gefühl von Sinn - man funktioniert.
Man ist mit nichts verbunden, man ist bindungslos auf sich selbst zurückgeworfen und dieses Selbst ist nicht fassbar.
Es ist fremd, eigenartig, hat keine Identität, ist unfähig Nähe herzustellen und zugleich getrieben von der schmerzhaften Sehnsucht Nähe erleben zu wollen. Aber es geht nicht. Etwas blockiert von Innen – die Hände berühren die Glasscheibe – sie ist undurchdringbar. Die Hände gleiten daran ab.
Was sind die Folgen eines solche Selbsterlebens?
Der Mensch zieht zurück.
Er isoliert sich.
Er lässt niemanden mehr an sich heran.
Seine Kontakte sind oberflächlich.
Er versucht es immer wieder, aber sobald Nähe entsteht, geht er in Distanz, zieht sich zurück. Nähe ist affektgeladen, gleichzeitig hat sie etwas Bedrohliches, Verschlingendes – da ist die Angst des Entäuschtwerdens, des Verratenwerdens, des Verlassenwerdens und mit dem Verlassenwerden wird wieder das Selbst verloren.
Er muss sich schützen.
Er zieht sich immer mehr zurück. Nach all den untauglichen Versuchen sich zu verbinden, begreift er – es geht nicht. Da ist Nichts und Niemand, der seine Seele berührt. Die Beziehungsebene, egal mit wem, bleibt kalt.
Er gibt auf, bleibt allein, einsam, vereinsamt, getrennt von anderen, vom Leben.
Er wartet, hofft auf Rettung, auf ein Wunder. Es kommt nicht.
Menschen die in diesem inneren Drama leben sind derart massiv verletzt, dass sie wie ausgelöscht sind. Ihr Selbstempfinden, ihr Selbstwert ist zutiefst unsicher, weil es keinen Selbstbezug (mehr) gibt. Die eigene Bedeutung existiert nicht. Bedeutung im Außen zu finden, gelingt nicht, weil Nähe nicht gelingt.
Ich kenne solche Menschen. Ich begegne ihnen in meiner Arbeit. Und ich weiß, was diese Menschen brauchen: Sie brauchen Trost, Halt, jemand, der sie annimmt, ihnen das Gefühl gibt: Du bist da, du existierst, du bist lebendig, auch wenn du es (noch) nicht spüren kannst. Sie brauchen eine Seele, die die ihre erreichen kann. Ein tiefe Seele, die keine Angst hat, die Tiefe ihrer verletzten Seele zu berühren. Denn sie sind tief, diese verlorenen Seelen, so tief wie ihre Verletzung. Eine Verletzung, die in unheilsamer Beziehung entstanden ist und nur in heilsamer Beziehung heilen kann.
Möge sie all diesen tiefen Seelen widerfahren: Heilung.
Montag, 18. September 2023
Sinnverlust
Foto: A. Wende
Sonntag, 17. September 2023
Nicht mehr
Freitag, 15. September 2023
Was man so sagt
Man sagt, verletzte Menschen verletzen Menschen.
Man sagt, wer nie geliebt wurde, kann nicht lieben.
Es ist so und es ist nicht so.
Es ist wahr und es ist nicht wahr.
Nicht alle Menschen, die Verletzungen haben, verletzen andere.
Verletzt zu sein, ist auch keine Entschuldigung dafür, dass Menschen Menschen verletzen.
Manche verletzten Menschen, heilen verletzte Menschen.
Manche Menschen, die nie geliebt wurden, können nicht lieben. Andere, die nie geliebt wurden, sind voller Liebe und verschenken sie.
Wir müssen raus aus dem Schwarz-Weiß Denken. Wir brauchen neues Denken, frei von Absolutismen.
Donnerstag, 14. September 2023
Kontrolle
Mittwoch, 13. September 2023
Selbstverliebtheit versus Selbstliebe
Sonntag, 10. September 2023
Klare Sicht
Foto: A.Wende
Freitag, 8. September 2023
AugenTrost
Dienstag, 5. September 2023
Schatten
Montag, 4. September 2023
Schönheit
Die Schönheit der Dinge, die Schönheit einer Begegnung, eines Lächelns, einer Blume, die Schönheit eines Musikstückes, eines Kunstwerkes, die Schönheit der Seele eines Menschen, berührt mich.
Schönheit sehen und sie empfinden
schenkt mir Trost, Kraft und Zuversicht, auch und besonders in
Zeiten wie diesen.
Schönheit tröstet mich, sie lässt mich das Unschöne in einem weniger dunklen Licht sehen.
Schönheit bringt Licht in die Dunkelheit.
Sie erhellt mein Herz und meine Seele und sie nährt meinen Glauben an das Gute und das Wahre.
Im Guten und Wahren liegt der Schönheit Urgrund.
Aus dem Guten und dem Wahren wird Schönheit geboren.
Nichts, was gut und wahr ist, ist jemals unschön.
Freitag, 1. September 2023
Die innere Quelle