das ist da den ganzen tag, dieses kopfgeficke und ich habe angst, dass es schlimmer wird. der junge sieht mich an, lächelt dabei, nimmt sich aber ernst dabei, das spüre ich. das lächeln, ein hilfloses lächeln gegen das, was er kopfgeficke nennt, anlächelnd.
ich lächle zurück, eine ebenso hilfloses lächeln, das nichts ändert. ich kenne es, sage ich. ich nenne es anders aber es ist das gleiche. ich kenne es gut. das ist wie wenn teile eines ganzen, das man nicht zusammenbekommt durcheinanderwirbeln, ständig, unaufhaltsam, selbst der schlaf fällt schwer. das ist wie eine innere zersplitterung, die konzentration schwer macht, das ist zerstreutes denken ohne ziel. ein durcheinander, das nach ordnung schreit und sie nicht findet.
das macht unruhig, sagt der junge. ja, sage ich. das ist zu viel und doch zu wenig. das ist suchen ohne zu wissen wonach, vielleicht das und auch zu viele ideen, die sich einander bedingen und wieder nicht. das ist ein anfang ohne ein ende und doch ein ende, weil es ausbremst, ein handeln schwer macht, weil nicht wissen wie und wonach handeln. nicht sicher sein, was sinn macht, vielleicht ist es auch das?
auch das ist keine antwort. ich weiß es und lächle wieder. wir lächeln beide, einverstanden.
ruhe ist das gegenteil davon. ruhe ist aufmerksamkeit auf das was ist, jetzt, ohne die gedanken an anderes, vor oder nach der jetztzeit. das kopfgeficke, ich suche die ursache schon lange, sage ich. manchmal denke ich, ich weiß. der junge sieht mich fragend an, er weiß es nicht, weiß die ursache nicht, vielleicht hat er wie ich darüber nachgedacht, denke ich, und findet den grund nicht, den ich auch nicht finde und nur vermuten kann.
vielleicht, sage ich, kommt das kopfgeficke daher, dass man seine bestimmung nicht gefunden hat. ich kenne wenige, die sie gefunden haben, ich meine wirklich gefunden und sie dann leben. das sind die, die eine tiefe liebe zu ihrem tun haben, es niemals hinterfragen, das ist erfülltsein, das ist ruhe und konzentration auf das wesentliche, ablenkung nicht zulassend.
möglicherweise ist es das, möglicherweise, oder auch nicht.
der junge lächelt wieder. da ist so viel, was ich machen will, so viel inspiration, die von aussen kommt und die aus mir selbst raus will. ja, das ist viel, antworte ich und dass ich auch das kenne, dieses zuviel des möglichen und sich nicht entscheiden können, auch das. und dann das alte, das im kopf wummert, das uns nicht loslässt, das sicher auch, das gewesene, das sich einmischt in alles andere. bei mir ist es so.
der junge sieht mich an, ich weiß nicht ob er versteht. ich verstehe selbst nicht und dann doch und ich weiß, dass das seinem und meinem kopfgeficke rein gar nichts hilft.