Foto: A.Wende
„Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen.“
Dieses Zitat von Anais Nin spricht von Enge und Befreiung.
Verharrt die Rose in der Knospe geht sie zugrunde. Sie vertrocknet, ohne sich entfaltet zu haben.
Das ist ein schmerzlicher Zustand in dem viele Menschen ein Leben lang verharren. Sie haben Angst sich zu entfalten, Angst aufzublühen, Angst ihre Potenziale zu leben, Angst Risiken einzugehen. Sie verharren als Knospe, ein Leben lang und am Ende bereuen sie, was sie nicht getan haben, wegen der Angst, die so viel mächtiger war, als der Antrieb ihr Leben und ihre Lebendigkeit voll auszuschöpfen.
Ja, das Erblühen ist ein Risiko. Das ganze Leben ist ein Risiko.
Es erfordert Mut es zu bestehen, jeden einzelnen Tag, denn wir wissen nie was kommt. Auch wenn wir alles durchplanen und im Griff zu haben glauben, uns absichern, wo immer es möglich ist, Immer ist da das Risiko. Jeden Tag kann etwas geschehen, was wir nicht vorhersehen, nicht berechnen und nicht kontrollieren können.
Verharren wir in der Knopse, meinen wir sicher zu sein.
Aber es ist eine scheinbare Sicherheit, die Lebendigkeit abschnürt. Je länger wir unsere Lebendigkeit abschnüren, desto trockener werden wir. Zerknittert und am Ende verbittert, weil: Ach, hätten wir doch nur mehr gewagt.
Mehr wagen erfordert Mut.
Mut bedeutet, das, was wir tun wollen, zu tun, es trotz der Angst zu tun mit einem: Ja, ich mach das jetzt! Trotz des Risikos.
Mut bedeutet, ich entscheide mich für die Freiheit, ich selbst zu werden, mich zu entfalten – ich, die Rose, die erblühen will. Und auch wenn es bedeutet, dass ich Schmerz erfahren werde, dass ich Enttäuschung erfahren werde, dass ich verletzt werde - wenn ich alles Leben zulasse - ich blühe. Ich setze mich wie die Rose Wind, Sonne, Regen und Kälte aus. Ich will alles spüren, ich entscheide mich, mich selbst und das Leben zu (er)leben.
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