Sonntag, 11. August 2019

Verständnis




Wie oft wollen wir dem anderen das Unsere aufdrücken?
Wie oft beharren wir auf dem, was wir glauben?
Und wie oft greifen wir, wenn wir uns in unserer Meinung nicht bestätigt fühlen, andere an?
Wie oft hören wir dem anderen wirklich zu, ohne schon die Antwort im Kopf zu haben, so sehr im Kopf, dass wir den anderen in Wahrheit gar nicht hören?
Wie oft reden wir aneinander vorbei?
Oft. Sehr oft.
Und wie oft gibt es deswegen Konflikte, Streit, Verletzungen, Trennung? 


Wir können den anders Denkenden nur stehen lassen und ihn nicht verbal anfechten, wenn wir seine Wahrheit von innen heraus lebendig nachempfinden. Das ist der größte Liebesakt, den man sich vorstellen kann. Nur das ermöglicht uns ein tiefes Verständnis füreinander. Wer den anderen derart versteht, wird ihn nicht mehr bekämpfen.

Er weiß, das jeder seine Welt hat, in der er denkt, fühlt und lebt und dass diese Welten, ganz gleich wie nah wir einander sind, völlig für sich allein stehen - jede ein kleines Universum.
Je mehr es uns gelingt, unser eigenes kleines Universum zu lieben, es mit all seinen Schatten -und Lichtanteilen anzunehmen, desto mehr sind wir in der Lage, anderen Menschen genau diese Annahme auch zu geben. Wir können sie stehen lassen, wie und wo sie sind. Nichts anderes ist Friede.

Wenn wir Liebe zum Leben und zum eigenen wie zum fremden Sosein empfinden, können wir einen Zustand erreichen, der Frieden schafft.

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