Schatten,
das ist dunkel. Das ist etwas, wovor wir uns im Zweifel fürchten, zumindest ist uns das Dunkel suspekt oder
unangenehm. Irgendwie haben wir alle so unsere Probleme mit dem Dunkeln.
Weil es ein negativ besetztes Wort ist. Oder weil wir ungute Erfahrungen mit dem Dunkel gemacht haben. Als Kind im Keller zum Beispiel, oder Schlimmeres.
Dunkel
ist aber nicht negativ.
Es umfasst nur alles was außerhalb unseres bewussten Gewahrseins liegt.
Es umfasst nur alles was außerhalb unseres bewussten Gewahrseins liegt.
Jeder
Schatten braucht Licht, damit wir ihn überhaupt wahrnehmen können.
Jedes Objekt und jedes Subjekt wirft einen Schatten, wenn wir es beleuchten.
Jedes Objekt und jedes Subjekt wirft einen Schatten, wenn wir es beleuchten.
Der
Eigenschatten jeden Körpers ist der Schatten, den der Körper auf sich selbst, durch sich selbst verursacht. Der Eigenschatten jeden Körpers ist die nicht beleuchtete, also
die der Lichtquelle abgewandte Seite. Ohne
Licht gibt es keine Schatten und wo viele Schatten sind, ist automatisch viel
Licht. Wir können das eine nur dadurch wahrnehmen und überhaupt nur
voneinander unterscheiden, weil es das andere gibt.
Das
eine ohne das andere gibt es nicht.
Es gibt nur die Polarität – wir leben in einer polaren Welt.
Es gibt nur die Polarität – wir leben in einer polaren Welt.
In
einer Welt der Gegensätze. Die einander bedingen.
Niemand fühlt sich groß, wäre nicht ein anderer klein, reich ist ohne arm nicht denkbar, selbst gut nicht ohne böse. Die Polarität lässt uns alles als gegensätzlich erscheinen. Demnach gehören die Gegensätze unbedingt zusammen und sind erst zusammen ein Ganzes.
Niemand fühlt sich groß, wäre nicht ein anderer klein, reich ist ohne arm nicht denkbar, selbst gut nicht ohne böse. Die Polarität lässt uns alles als gegensätzlich erscheinen. Demnach gehören die Gegensätze unbedingt zusammen und sind erst zusammen ein Ganzes.
Versuchen wir mal gedanklich irgendetwas zu finden, zu dem es keinen Gegenpol gibt...
Nichts gefunden?
Da wir gerade die Vergeblichkeit dieser Erfahrung erlebt haben, wie wäre es, wenn wir für einen Moment akzeptieren, dass wir selbst eine dunkle Seite haben dürfen?
Ich, du er sie, es wir dürfen eine dunkle Seite haben, denn so sind wir ganz.
Alle
Teile sind nötig um das Ganze zu bilden.
Stellt
sich die Frage: Macht die Trennung der Teile in uns selbst dann überhaupt Sinn?
Wenn
alles eins ist, gehört doch alles zu uns – oder?
Wie
könnten wir gut sein, wenn wir nicht böse sein können?
Wie
Mut haben, wenn es die Angst nicht gibt?
Wie
Liebe empfinden, wenn wir nicht Gleichgültigkeit fühlen können?
Letztlich
existiert in der Welt und in uns nur die Einheit.
Unbewusst
und gefühlt, ist sie da - in
der Welt und in uns. Innen wie Außen.
Die
Trennung die wir machen, macht uns das Leben schwer.
Die
Trennung im Aussen und vor allem die in unseren Inneren.
Wir
beurteilen und trennen.
Das
ist das Dilemma der Wirklichkeit in der wir leben.
Wir
trennen und wir spalten das Getrennte von uns ab.
Wir
machen das bewusst und zu neunzig Prozent unbewusst.
Weil wir Trenner und Abspalter sind
- trennen und spalten wir die Teile von uns ab, die wir nicht „beleuchtet“
sehen wollen.
Diese
Teile sind dann die so genannten dunklen Seiten – unser Ego,
unsere Dämonen, der oder der andere in uns – das sind die Schatten.
Die
Schatten sind alle Aspekte und Teile in uns, die wir nicht ganz in unser Bewusstsein
integrieren. Für die wir keine Verantwortung übernehmen wollen, oder können und die wir gern auf andere projizieren.
Was
nicht zu unserem entwickelten ICH Ideal, unserem idealisierten Selbstbild
passt – das wird zum Schatten. Je nachdem wie wir erzogen und sozialisiert
wurden, gibt es eine Menge davon in uns oder weniger. Aber
wir haben sie alle.
Jetzt
könnte einer sagen – na und, ist doch gut, wenn wir das Ungute schön
abdeckeln.
Ist
es nicht. Denn, es
kostet eine Menge Energie, die wir darauf verwenden, das zu verbergen, was
nicht sein darf – entweder in den Augen der anderen oder in unseren eigenen
Augen. Es kostet so viel Energie, dass uns das Energie raubt die wir gut
brauchen könnten, um ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben zu führen.
Es
ist unfassbar wie viel Energie wir darauf verwenden, um eine bestimmte Person
nicht zu sein.
Wir
bleiben hinter unserer Maske, um uns sicher zu fühlen. Scheinsicherheit.
Ausgleich
ist das Zauberwort. Und Unterdrückung ist kein Ausgleich, sondern ein Kraftakt,
der alles andere als ausgeglichen macht – er zerreist uns auf Dauer.
Wir
sind in der Tat unausgeglichen.
Warum
machen wir das trotzdem, auch die von uns, die das alles wissen?
Weil
all das Ungute in uns da drin unser Selbstbild ins Wanken bringen könnte, das
wir uns, ein Leben lang, schön gemalt haben. Weil
wir glauben, wir halten die Instabiltät nicht aus.
Dabei
sind wir längst instabil und vor allem sind wir ständig damit beschäftigt
unsere künstliche Stabilität aufrecht zu halten.
Das
ist mühsam. Zur gleichen Zeit rumort es da unten in der Tiefe unserer Schattenwelt immerzu
gewaltig.
Botschaften
von da unten klingen etwa so:
Ich
bin nicht gut genug.
Ich
bin nicht liebenswert.
Ich
bin nicht ok.
Ich
verdiene es nicht.
Mit
mir stimmt was nicht.
Ich
werde nie Erfolg haben.
Das
kann ich sowieso nicht.
Ich
finde nie den richtigen Partner.
Ich
bin zu dick, zu dumm, zu hässlich und und und ..
Ungut,
diese Stimmen aus dem Tiefgeschoß.
Sie
melden sich meistens, wenn wir allein sind, oder wenn uns wieder einmal etwas
misslungen ist, oder wenn wir wieder einmal verlassen wurden, oder verlassen haben, oder wenn wir uns etwas zum
hundertsten Mal sehr gewünscht und wieder nicht bekommen haben.
Wir
hören diese Botschaften und wir glauben sie sogar. Wir mögen sie aber nicht.
Und weil wir sie nicht mögen und nicht hören wollen, verschließen wir unsere Ohren und lenken uns mit irgendetwas oder irgendwem ab.
Und weil wir sie nicht mögen und nicht hören wollen, verschließen wir unsere Ohren und lenken uns mit irgendetwas oder irgendwem ab.
Damit
wieder Ruhe ist.
Es
ist aber keine Ruhe. Es ist zwar still da unten, aber ruhig ist es nicht, das
merken wir daran, dass unser Lebensgefühl sich nicht ruhig „anfühlt“.
Wir wäre es, wenn wir glauben - die
Stimmen von da unten meinen es gut mit uns.
Aber wir misstrauen ihnen, weil wir denken - wie kann eine so negative Botschaft es gut mit mir meinen.
Aber wir misstrauen ihnen, weil wir denken - wie kann eine so negative Botschaft es gut mit mir meinen.
Sie
kann. Sie meint es gut.
Weil sie will, dass wir uns mit dieser Botschaft auseinandersetzen.
Weil sie will, dass wir uns mit dieser Botschaft auseinandersetzen.
Die
Stimme will, dass wir Sie uns anschauen, sie will, dass wir Licht in die dunkle
Tiefe bringen.
Damit
es da unten hell wird.
Ganz
einfach oder?
Ja,
wenn man sich das bewusst macht.
Dann beginnt die Schattenarbeit.
Und die erste Frage, um unseren Schatten auf die Schliche zu kommen, lautet:
Was ziehe ich an wie ein Magnet?
Welche Menschen, welche Ereignisse?
Ich habe es ausprobiert und übe täglich und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus ...
Was
wir anziehen wie ein Magnet ist das, was uns auffordert, es endlich
selbst auszuleben, damit wir nicht mehr von unseren Schatten gelebt
werden und von den anderen, die sie uns so schön vorführen, damit wir nicht
immer wieder in die gleiche Projektionsfalle tappen, nicht immer wieder
die gleichen Partner anziehen, die nur unsere Neurose bedienen, damit wir
unserer inneren Freiheit ein Stück näher kommen - und die beginnt da, wo
wir uns ein bisschen mehr ganz fühlen.