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Wir alle wollen verstanden werden. Das Gefühl verstanden zu werden, schenkt uns Trost und ein Gefühl tiefer Verbundenheit. Es macht allein nicht verstanden zu werden. Je weniger wir Verständnis erfahren, wenn wir uns anderen öffnen, desto einsamer wird es in der Seele. Den Anderen im Tiefsten verstehen, das können nur wenige Menschen, das bedeutet: sich ein FÜHLEN. Manche von uns haben diese Gabe der Empathie, über die so viel geredet wird, die so hoch gehalten wird wie Liebe. Worte, die abgedroschene Sprachwörter sind, die, füllen wir sie nicht mit Taten, leer bleiben.
Den Anderen verstehen, das gelingt dann, wenn wir von uns selbst und unseren Überzeugungen, wie etwas zu sein hat oder sein sollte, Abstand nehmen, wenn wir anerkennen, dass jeder in seinem kleinen Universum unterwegs ist, das von dem unseren meilenweit entfernt sein kann. Abstand nehmen von unseren Denkmustern und Überzeugungen und sie anderen nicht überstülpen, als seien sie das Maß der Dinge, das ist achtsam, respektvoll und weise. Es ist Demut anzuerkennen, dass wir keine Macht über das Universum andere Menschen haben und dass es für sie die Welt in der wir selbst leben, einfach nicht gibt.
Wahr ist: Was für den einen so ist, ist für den anderen ganz und gar nicht so. Und das könnte man einfach so stehen lassen und all die Überzeugungsarbeit sein lassen, die wir so oft betreiben, wenn wie meinen, wir wüssten es besser für den anderen.
Man erreicht keine Seele durch Fakten und rationale Argumente - man kann sie berühren - durch echtes Zuhören, durch Verständnis und Mitgefühl. Und auch das bedeutet nicht, dass man etwas beim anderen bewirken kann. Die Seele macht was sie will. Das habe ich in meiner jahrzehntelangen Arbeit mit Menschen begriffen. Dirigistische Eingriffe nützen nichts, Ratschläge nützen nichts, Tipps und sogar Therapie nützen nichts, wenn die Seele nicht folgen kann. Keine Bemühung hilft, wenn da diese Mauer im Innern ist, die nicht weichen will. Die Existenz dieser Mauer hat einen Grund, und auch wenn wir ihn kennen, hilft es manchmal nichts, damit sie sich abbauen lässt.
Sie ist da weil wir sie auf irgendeine Weise noch brauchen. Sie hat ihr Geheimnis, das sie erst dann Preis gibt, wenn es an der Zeit ist. Also hören wir auf an den Mauern anderer Abbauarbeiten vollbringen zu wollen. Hören wir auch auf uns selbst an unserer inneren Mauer die Köpfe wund zu schlagen, damit sie endlich einstürzt. Sie wird es tun oder nicht. Und wenn sie es nicht tut, dann ist das okay. Dann pflanzen wir eben Blumen davor.
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