Dienstag, 30. August 2022

Aus der Praxis: Gesunde Grenzen setzen

 

 

Wenn wir im Prozess der Genesung sind, ist es wichtig, dass wir lernen Grenzen zu setzen.

Zu lange haben wir zu viel gegeben, unsere Energie und unsere Kraft in andere gegossen und uns selbst vernachlässigt.
Zu lange sind wir über unsere Belastbarkeitsgrenze gegangen.
Zu lange haben wir keine gesunden Grenzen gesetzt, um anderen zu gefallen, ihre Zuneigung zu bekommen oder um andere nicht zu enttäuschen oder zurückzuweisen.
Wir haben uns selbst ausgebeutet, wir waren immer für andere da und jederzeit für sie verfügbar.
Wir sind ausgebrannt.
Wir sind erschöpft und müde.
Wir haben unsere Seele und unseren Körper vernachlässigt.
Wir haben funktioniert wie ein Automat.
Es ist Zeit Grenzen zu setzen!
 
Wenn wir beginnen Grenzen zu setzen, kann es sein, dass die anderen das nicht verstehen und nicht akzeptieren wollen. Es kann sogar sein, dass sich manche von uns abwenden, weil man uns so nicht mehr gebrauchen kann. Es kann sogar sein, das mache Beziehungen, die wir für tragend gehalten haben, dann enden.
 
Grenzen setzen braucht Mut.
Es braucht den Mut für uns selbst einzustehen.
Grenzen setzen geht nicht so einfach, weil wir Angst haben, wenn wir nicht mehr gebraucht werden, fehlt uns der Sinn.
Es ist aber nicht der Sinn unseres Lebens „gebraucht“ zu werden, auch wenn wir das irgendwann verinnerlicht haben und in diesem Modus unterwegs waren.
Um zu genesen müssen wir diesen Modus verlassen und erkennen, dass wir uns zuerst selbst brauchen. 
 
Es ist an der Zeit, dass wir mit dem Unsinn aufhören.
Unser Wert als Mensch bemisst sich nicht daran, wie viel wir für andere tun.
Wir haben eine Existenzberechtigung, auch wenn wir nicht „gebraucht“ werden.
Wir leben und unser Leben hat einen Sinn.
Wir müssen uns unsere Existenz nicht erarbeiten. Sie gehört uns.
Wir haben bereits zu viel Zeit damit verbracht etwas anderes zu glauben.
Wir befreien uns von diesem Glauben.
Wir müssen uns Zuneigung nicht erarbeiten und Liebe schon gar nicht.
Wir sind nicht schlechter und nicht besser als andere.
Wir sind gleichwertig und wir müssen uns das nicht beweisen.
Wir sind gut genug und wir sind wertvoll
Wir dürfen Nein sagen, ohne uns schlecht oder schuldig zu fühlen.
Nein sagen ist ein Ja zu uns selbst.
Weil wir das erkennen, setzen wir ab jetzt gesunde Grenzen.

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