Menschen ertragen Schmerz schlecht. Den eigenen und den der anderen. Manchmal sind dann diejenigen, von denen du glaubtest, sie würden dir immer beistehen, nicht die besten Gefährten, wenn es dir schlecht geht. Du sehnst dich nach Zuwendung, nach Verständnis, nach Trost und Halt, aber du spürst, es ist besser nicht zu sagen, wie schlecht es dir geht. Du beginnst dich zurückzuziehen, weil du spürst, dass sie mit deinem Schmerz überfordert sind.
Es kommen subtile Vorwürfe, weil es dir noch immer nicht besser geht, denn sie wollen ja, dass es dir besser geht. Aber es geht dir nicht besser, weil sie das wollen und auch nicht, weil du das willst. Sie tun das in guter Absicht, wenn sie dir sagen: Tu was, damit es dir besser geht! oder: Hör auf, dich in deinem Schmerz zu vergraben! Sei stark, lass dich nicht hängen!
Aber du kannst gerade nicht stark sein.
Mach ihnen keinen Vorwurf.
Mach dir keinen Vorwurf.
Du musst dich nicht rechtfertigen, wenn es dir nicht gut geht. Du musst auch keine Erklärungen abgeben, warum du es gerade nicht schaffst, stark zu sein. Du musst nicht das Gefühl haben, falsch zu sein, etwas falsch zu machen, weil du dich nicht so verhälst, wie andere es sich für dich wünschen.
Erwarte nichts von den anderen. Lass dich nicht unter Duck setzen, wenn man dir sagt, wie du dich zu fühlen hast.
Nicht alle verstehen, was du gerade durchmachst.
Nicht alle sind Gefährten, wenn du die dunkle Nacht der Seele durchschreitest.
Und manchmal sind da keine Gefährten und du bist allein.
Warte nicht, hoffe nicht auf ihre Unterstützung und hoffe nicht auf ihr Verständnis.
Du brauchst jemanden, der dich ernst nimmt, der dich so nimmt, wie du grade fühlst. Jemanden, der Verständnis für dich hat, der Geduld mit dir hat.
Hab Verständnis für dich selbst.
Hab Geduld mit dir selbst.
Gib dir genau die Zeit und den Raum, den du brauchst.
Sei dir selbst dein bester Gefährte.
Sei dir bewusst: Dein schlimmste Gegner bist du selbst, wenn du dich ablehnst.
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