Foto: Francesco Amormino |
Schön war es in Fulda. Ein Abend an dem mir Fragen gestellt wurden. Viele Fragen, mir, die ich es bin, die sonst die Fragen stellt. Fragen über meine Arbeit mit Menschen, meine Malerei, mein Schreiben, meine Gedanken, mein Wirken und damit letztlich auch über mich.
Wieder zuhause sitze ich wie jeden Morgen hier und schreibe. Ich bin noch immer berührt von der Energie, die an diesem Abend den Raum erfüllte. Ich bin berührt von den Menschen, die mich mit offenen Armen aufnahmen, interessiert und wohlwollend.
Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist ein Geschenk. Da waren wir Menschen, die sich miteinander verbinden, für einen Moment in der Zeit, über ein Thema, das sie verbindet - die Seele, das Suchen, die Schatten und das Licht im Leben.
Alles ist eins. Wir alle sind miteinander verbunden.
Das ist kein Spruch, den sich spirituelle Menschen ausgedacht haben. Es ist so. Aber wir spüren das nicht immer so. Und manche von uns spüren es nicht, niemals.
An diesem Morgen wünsche ich mir, wir alle würden das mehr spüren, öfter spüren. Denn wäre das möglich, wäre viel mehr möglich als wir glauben.
Verbundenheit ist eine Kraft, die vieles bewirken kann. Sie ist eine Kraft, die eine große Energie hat. Miteinander schaffen wir so viel mehr als alleine.
Aber die Mehrzahl der Menschen sind Einzelkämpfer geworden. Jeder für sich, jeder an sich selbst denkend, jeder in eigener Sache unterwegs. Und weil das so ist gibt es viele einsame Menschen. Es gibt immer mehr alleinlebende Menschen. Menschen denen Berührung fehlt, denen Aufmerksamkeit fehlt, denen gesehen werden fehlt, innen wie außen. Das macht einsam.
Das ist nicht gesund auf Dauer. Wir brauchen einander. Wir brauchen jemanden, der uns berührt, der uns sieht und hört, der uns annimmt wie wir sind - das ist Balsam für die Seele.
Alles ist eins. Wir alle sind Teile des großen Ganzen.
Nicht das Getrenntsein ist der Weg - das Miteinandersein ist der Weg, der gute Weg.
Den anderen wahrnehmen, den anderen sehen, den anderen verstehen wollen. Verbunden sein wollen, aufeinander achten und sich gegenseitig gut tun.
Mag sein, dass ich naiv bin, mag sein, dass ich eine Träumerin bin, aber ich glaube an ein liebevolles Miteinander.
Es ist möglich.
Es ist möglich, wenn wir den anderen sehen lernen.
Der andere, der fremd ist, aber nur scheinbar, denn alle von uns verbindet viel, sehr viel.
Und eins verbindet uns stark: Die Sehnsucht nach Aufhebung der Trennung. Warum sonst sehnen wir uns so sehr nach Liebe?
Liebe ist viel mehr, als die Liebe zu dem Einen, dem Partner, dem Kind, der Mutter, dem Vater, dem Freund, der Freundin.
Liebe ist Menschenliebe, Nächstenliebe.
Wenn wir die spüren lernen und leben, wenn jeder von uns jeden Tag etwas dafür tut, und sei es nur ein geschenktes Lächen, könnte diese Welt ein wenig besser werden.
Namaste Ihr Lieben
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