Mittwoch, 26. April 2017

Über die Klage



FOTO: AW

Sich zu beklagen ist für manche Menschen eine lebenslange Gewohnheit und sie kämpfen darum sie nicht aufgeben zu müssen. Sie glauben sich zu beklagen sei das Zeichen eines sensiblen Menschen, dem man schweres Unrecht getan hat.
„Warum ich?“, fragt sich dieser Mensch.
„Warum nicht ich?“, könnte er sich fragen.
Sich beklagen ist das Zeichen eines unreifen Menschen, der den Kinderschuhen nicht entwachsen will. Es ist das Zeichen eines Menschen, der sich allein um sich selbst dreht, der nur sich selbst sieht, der nicht bereit ist, sein Sein in einem großen Zusammenhang zu sehen.
Er klagt, weil ihm nichts Besseres einfällt.
Er klagt weil er meint, dass ihn das Klagen zu etwas Besonderem macht. Er klagt, weil er nicht bereit ist loszulassen, was ihn in seinen Augen zu etwas Besonderem macht, wenn er sonst schon nichts Besonderes tut. Klage aber ist nichts weiter als eine infantile Weigerung gegen das, was das Leben an Aufgaben an uns stellt. Die Klage aufgeben heißt, zu erkennen, dass wir die alten Geschichten nicht mehr brauchen und sie endlich wegzuwerfen, weil sie uns absolut nichts nützen und Leben im Jetzt verhindern.

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