Schuld, Schuldgefühl
... schon beim Schreiben dieser Worte spüre ich ein unangenehmes Grummeln im
Bauch, ein Gefühl, das ich oft erlebt habe und hin und wieder noch immer
erlebe, ein Gefühl, das mir das Herz beschwert.
„Schicksalsschläge lassen sich ertragen - sie kommen von außen, sind
zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden - das ist der Stachel des Lebens“,
so drückte
es Oscar Wilde einmal aus. Ein kluger und sensibler Geist, der das Thema Schuld
hautnah erfahren hat, brachte ihm doch seine Homosexualität eine zweijährige
Gefängnisstrafe ein, die letztlich seine Gesundheit ruinierte und zum Tod
führte. Wilde fühlte sich schuldig seiner Frau gegenüber, den Kindern
gegenüber, weil er nicht anders konnte als seine Veranlagung auszuleben.
Schuld
spielt in unser aller Leben eine Rolle. Ein schuldloses Leben gibt es nicht. Wir
alle haben uns irgendwann, irgendwem gegenüber schuldig gemacht, meist
absichtslos. Betrachten wir das Thema Schuld, so kommen wir nicht umhin die
wichtige Rolle des Komplexes „Schuld - Verantwortung“ einzubeziehen. Viele von
uns meinen, wie Wilde, alle Schuld, die nicht durch einen Schicksalsschlag
entstanden ist, bedeutet - sie sind am Vorgefallenen, am Unglück, wie
immer es auch aussehen mag, selbst schuld. Aber, wenn dem so ist, dann
müsste die Schuld durch eigene Anstrengungen auch wieder wegzukriegen
sein. Wenn das aber trotz aller Bemühungen nicht klappt, haben wir uns nicht
genug angestrengt, also haben wir schon wieder versagt, dann sind wir wieder
„schuld“. Ein unseliger Kreislauf.
Aber
was ist Schuld und was sind Schuldgefühle?
Schuld und Schuldgefühle sind zweierlei. In den meisten Fällen ist es nicht eine objektive Schuld mit der wir beladen sind, es sind Schuldgefühle, die wir haben, weil wir etwas getan haben, das einem anderen Schaden zugefügt hat, oder uns selbst. Wir „fühlen“ uns schuldig, auch wenn es objektiv nur ein Fehler war, den wir gemacht haben, weil wir es nicht besser wussten oder nicht besser konnten. Schuldgefühle werden uns, machen wir sie uns nicht selbst, gemacht von anderen, die glauben, dass wir ihnen etwas angetan haben. Darin enthalten ist die Forderung nach Wiedergutmachung oder die Erwartung, dass wir Abbitte leisten, für das, was wir ihnen angetan haben. Auf diese Weise entstehen Opfer-Täter-Konstellationen, die unser Leben beherrschen können, wenn es uns nicht gelingt uns aus der Täterrolle herauszubewegen, die durch die Forderung nach Buße gleichzeitig auch zur Opferrolle wird. In den Augen dessen, dem wir etwas angetan haben, sind wir Täter, durch die Schuldgefühle, die uns belasten, sind wir Opfer. Auf diese Weise sitzen wir in der Falle und unsere Seele leidet. Das Leiden ist dann quasi die Buße, die wir uns selbst auferlegen.
Schuld und Schuldgefühle sind zweierlei. In den meisten Fällen ist es nicht eine objektive Schuld mit der wir beladen sind, es sind Schuldgefühle, die wir haben, weil wir etwas getan haben, das einem anderen Schaden zugefügt hat, oder uns selbst. Wir „fühlen“ uns schuldig, auch wenn es objektiv nur ein Fehler war, den wir gemacht haben, weil wir es nicht besser wussten oder nicht besser konnten. Schuldgefühle werden uns, machen wir sie uns nicht selbst, gemacht von anderen, die glauben, dass wir ihnen etwas angetan haben. Darin enthalten ist die Forderung nach Wiedergutmachung oder die Erwartung, dass wir Abbitte leisten, für das, was wir ihnen angetan haben. Auf diese Weise entstehen Opfer-Täter-Konstellationen, die unser Leben beherrschen können, wenn es uns nicht gelingt uns aus der Täterrolle herauszubewegen, die durch die Forderung nach Buße gleichzeitig auch zur Opferrolle wird. In den Augen dessen, dem wir etwas angetan haben, sind wir Täter, durch die Schuldgefühle, die uns belasten, sind wir Opfer. Auf diese Weise sitzen wir in der Falle und unsere Seele leidet. Das Leiden ist dann quasi die Buße, die wir uns selbst auferlegen.
Wem
nutzt das? Dem anderen, der uns leiden sieht, uns selbst, die wir glauben wir
haben es verdient, weil wir uns schuldig gemacht haben?
Wozu
ist das gut? Für keinen, denn "Opfer" und "Täter", sind in
diesem Konstrukt miteinander verstrickt und zu einem selbstbestimmten Leben
nicht mehr fähig. Ein Übermaß an vitaler Lebensenergie wird für Schuld und
Sühne verbraucht, die in Wahrheit nichts mehr gut und nichts mehr ungeschehen
machen.
In vielen Familien und Beziehungen gehört das „Schuld und Sühne Spiel“ zum Lebensalltag. Ich kenne Mütter, die sich die Schuld geben, weil die Tochter drogenabhängig ist oder weil der Sohn auf die schiefe Bahn geraten ist. Sie suchen bei sich den Fehler für die Sucht, sie zermartern sich Hirn und Seele um den Moment zu finden, in dem sie versagt haben, den Moment, an dem sie etwas versäumt oder etwas getan haben, was zu dieser Entwicklung geführt hat. Sie fragen sich ständig: Was habe ich falsch gemacht? Warum mein Kind? Sie werden keine Antwort finden, aber sie werden das Fragen niemals aufgeben, sie werden nicht aufhören nach ihrer Schuld zu suchen und sich ewig schuldig fühlen und sie werden sich ewig ohnmächtig fühlen, wenn es ihnen nicht gelingt ihr Kind zu retten und damit sich selbst von ihrer Schuld zu befreien. Diese Mütter leiden. Sie leiden am Leid ihrer Kinder und sie leiden an sich selbst. Das Leid potenziert sich und keinem wird auf diese Weise geholfen.
In vielen Familien und Beziehungen gehört das „Schuld und Sühne Spiel“ zum Lebensalltag. Ich kenne Mütter, die sich die Schuld geben, weil die Tochter drogenabhängig ist oder weil der Sohn auf die schiefe Bahn geraten ist. Sie suchen bei sich den Fehler für die Sucht, sie zermartern sich Hirn und Seele um den Moment zu finden, in dem sie versagt haben, den Moment, an dem sie etwas versäumt oder etwas getan haben, was zu dieser Entwicklung geführt hat. Sie fragen sich ständig: Was habe ich falsch gemacht? Warum mein Kind? Sie werden keine Antwort finden, aber sie werden das Fragen niemals aufgeben, sie werden nicht aufhören nach ihrer Schuld zu suchen und sich ewig schuldig fühlen und sie werden sich ewig ohnmächtig fühlen, wenn es ihnen nicht gelingt ihr Kind zu retten und damit sich selbst von ihrer Schuld zu befreien. Diese Mütter leiden. Sie leiden am Leid ihrer Kinder und sie leiden an sich selbst. Das Leid potenziert sich und keinem wird auf diese Weise geholfen.
Schuldgefühle
geben uns das Gefühl ein schlechter Mensch zu sein und nichts Gutes mehr
verdient zu haben. „Schuldgefühle, die wir nicht loswerden, verhindern den
Fluss des Lebens und sie verhindern die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit
und Identität", schreibt der Therapeut und Autor Heribert Fischedick in
seinem Buch „Aufbrechen - Schuld als Chance“. Fischedick ist Therapeut und
Theologe. In beiden Wirkungsbereichen ist er mit Schuld und Schuldgefühlen
konfrontiert. Er kennzeichnet das Erleben von Schuldgefühlen als einen
mehrdimensionalen Vorgang, der sich sowohl auf der Verstandesebene - „das
hättest du nicht tun dürfen“, als auch der Körperebene, z.B. durch psychosomatische
Erkrankungen manifestiert. Gefühlsmäßig werden Schuldgefühle als
Spannungszustand erlebt, der auf Entlastung drängt, was aber nicht gelingt. So
somatisiert der Körper schließlich, was die Seele nicht aushält.
Fischedick
macht eine wichtige Unterscheidung: Er trennt begrifflich das
„materialistische“ vom „existenziellen Schuldverständnis“. So orientiert
sich das materialistische Schuldverständnis am traditionellen moralischen
System Gott-Eltern-Gesellschaft, das Regelverstöße einer Autorität gegenüber
streng ahndet und in seinem dualistischen Weltbild nur „gut oder böse“ kennt.
Hier wird Schuld als das Abweichen von der gesellschaftlich vorgegebenen Norm
gesehen. Die Folge ist eine innere Zerrissenheit, „die darum weiß, den
Forderungen nicht gewachsen zu sein und deshalb diesen Schatten ständig
unterdrücken, verdrängen und verleugnen muss.“
Das
existenzielle Schuldverständnis, nach Erich Fromm auch das „humanistische
Gewissen“, ist die eigene Stimme, die in jedem Menschen spricht und die von
keiner äußeren Strafe und Belohnung abhängt. Damit sind wir beim Thema
Verantwortung angelangt.
Schuldig
werden ist menschlich, wir alle machen Fehler, Schuldgefühle gehören zum
Menschsein. Entscheidend aber ist, dass wir lernen zu unterscheiden, aus
welcher Art Schuldverständnis heraus diese geboren werden und zu verstehen
versuchen, weshalb wir uns schuldig fühlen, auf welche Weise wir glauben uns
„schuldig“ gemacht zu haben, wem gegenüber, in welcher Lebenssituation - und
vor allem aus unserer Biografie heraus nach Ursachen suchen, warum wir nicht
anders konnten.
Auf diese Weise kann es gelingen unsere Schuldgefühle anzunehmen ohne uns zur Sühne zu verurteilen oder uns als schlechten Menschen zu empfinden. Indem wir uns mit diesen Gefühlen auseinandersetzen holen wir sie aus dem Reich der Schatten ins Licht, wir integrieren sie und werden nicht mehr unbewusst in unserem Denken, Fühlen und Handeln von Schuldgefühlen gesteuert. Wir befreien uns aus der Opferrolle indem wir unsere Fehler bewusst anerkennen, ohne auf ewig den Büßer zu geben.
Die Frage lautet also: Will ich Verantwortung für mein Leben übernehmen und nicht weiter aus Schuldgefühlen heraus in Selbstbestrafung und damit letztlich in die Selbstzerstörung verfallen?
Auf diese Weise kann es gelingen unsere Schuldgefühle anzunehmen ohne uns zur Sühne zu verurteilen oder uns als schlechten Menschen zu empfinden. Indem wir uns mit diesen Gefühlen auseinandersetzen holen wir sie aus dem Reich der Schatten ins Licht, wir integrieren sie und werden nicht mehr unbewusst in unserem Denken, Fühlen und Handeln von Schuldgefühlen gesteuert. Wir befreien uns aus der Opferrolle indem wir unsere Fehler bewusst anerkennen, ohne auf ewig den Büßer zu geben.
Die Frage lautet also: Will ich Verantwortung für mein Leben übernehmen und nicht weiter aus Schuldgefühlen heraus in Selbstbestrafung und damit letztlich in die Selbstzerstörung verfallen?
Es
muss deutlich werden, dass Schuldgefühle zur Verantwortlichkeit gehören“,
schreibt Fischedick. Und Fritz Pearls, der Begründer der Gestalttherapie,
schreibt dazu: „Solange man ein Symptom bekämpft, wird es schlimmer. Wenn man
Verantwortung übernimmt für das, was man sich selber antut, wie man sein ganzes
Dasein hervorbringt, in dem Augenblick, in dem man mit sich selbst in Berührung
kommt, beginnt das Wachstum, beginnt die Integration, die Sammlung.“ Und
damit meint er eben nicht, dass man doch „selbst schuld“ ist, vielmehr liegt auch
hier der Fokus auf dem Begriff Verantwortung.
Niemand
außer wir selbst ist dafür verantwortlich welche Bedeutung wir den
Geschehnissen in unserem Leben geben, wir selbst sind also auch verantwortlich
dafür, was wir in Bezug auf unsere Schuldgefühle tun oder unterlassen. Wir
selbst sind verantwortlich für die möglichen Korrekturen unserer Fehler. Wir
selbst sind verantwortlich für unsere Gefühle und wir sind verantwortlich
dafür, wie wir uns von unguten Gefühlen entlasten, eben auch von Gefühlen der
Schuld, die vielleicht gar keine ist Schuld ist, sondern eben "nur"
das Gefühl von Schuld.
Wenn
wir alles was in unserer Macht steht, alles was in unserem
Verantwortungsbereich liegt, getan haben um unseren Fehler zu korrigieren und
der andere diese Bemühungen nicht anerkennt, dann sind allein wir verantwortlich
dafür, ob wir das Einfordern von Sühne weiterhin zulassen oder nicht. Das
klingt alles sehr theoretisch und es das ist es auch. Die Mutter, die unter
Schuldgefühlen leidet, wird das nicht entlasten. Eine Mutter glaubt sich immer
verantwortlich für das Leben ihrer Kinder, sie hat schließlich mit der Geburt
die Verantwortung für dieses Leben übernommen. Sie hat versagt, wenn dieses
Leben ungut verläuft, das ist ihre Überzeugung und sie versagt in ihren Augen,
wenn sie ihr Kind nicht beschützen, bewahren oder retten kann.
Aber
– ist das wirklich wahr?
Es ist nicht wahr. Wahr ist vielmehr, dass wir nichts unter Kontrolle haben, dass wir, wenn wir unser Bestes gegeben haben, was wir in diesem Moment in der Zeit geben und tun konnten, es nicht in der Hand haben was im Leben eines anderen geschieht, weder das Gute noch das Ungute. Wir sind Menschen und keine Götter. Und weil wir Menschen sind machen wir Fehler. Wir machen sie und unsere Kinder machen sie, weil wir nicht anders können, denn könnten wir anders, würden wir anders handeln. Und diese Fehler können nur wir selbst uns vergeben oder Gott. „Herr vergib uns, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Ich möchte hinzufügen: Auch wenn wir selbst unser Schuldiger sind.
Schuld und Vergebung sind untrennbar miteinander verbunden. Wir sind solange in Schuld und Schuldgefühl verstrickt, wie wir uns selbst nicht vergeben. Kein anderer kann das für uns tun. Und es zu tun erfordert eine wichtige Einsicht: Schuldgefühle sind nur für eins (un)gut: Sie hindern uns am Leben, sie sind die Starre der Seele, die eintritt, wenn wir den Stachel der Schuld nicht irgendwann herausziehen. Die Liebe würde das nicht für uns wollen, ganz gleich wie fehlerhaft wir einmal gehandelt haben.
Guten Abend,
AntwortenLöschenSeit einigen Jahren kenne ich das von der Hawaiianerin Morrnah Simeona entwickelte, moderne Ho’oponopono. Dies ist ein Verfahren, das aus 14-Schritten besteht, 30 Minuten in der Durchführung dauert und das alleine durchgeführt werden kann. Damit ist es möglich, sich aus Problemen, Konflikten und Blockaden aller Art zu befreien wie auch aus negativen, unglücklichen Lebensumständen und Situationen. Ziel dieses Verfahrens ist es, den Frieden und das Gleichgewicht in sich selbst, mit dem Umfeld, mit anderen Personen, mit der Natur, und mit dem Kosmos wiederherzustellen.
Morrnah Simeona verbreitete ihr 14-Schritte Ho’oponopono-Verfahren auf der ganzen Welt und machte Ho’oponopono allen Menschen zugänglich. Dieses Ho’oponopono Verfahren ist ein Quantensprung im Bereich der Problemlösung. Sie brauchen eine Situation oder die Ursachen Ihrer Probleme nicht zu analysieren um sie lösen zu können oder um sich aus unglücklichen Umständen befreien zu können.
Das Ho’oponopono von Morrnah Simeona kann Ihnen in vielen Bereichen des Lebens helfen. Ich persönlich, finde es ein gewaltiges Verfahren und ich kann es nur empfehlen. Persönliche Probleme sind bei mir durch Anwendung dieses 14-Schritte Ho’oponoponos entschwunden. Hier erfahren Sie mehr über das Ho’oponopono von Morrnah Simeona und typische Anwendungsmöglichkeiten- und wo es erlernt werden kann ;-)
https://peacejoyhappiness.wordpress.com/hooponopono-ein-verfahren-zur-problem-und-konfliktloesung
Viele Grüsse und Aloha
Patrice C.
Guten Morgen,
AntwortenLöschenja ich kenne Ho’oponopono. Bei manchen Menschen wirkt es, bei anderen nicht, so ist es mit allen Methoden.
Schön, dass es bei Ihnen hilfreich ist :-)
Aloha
Angelika Wende