stell dir vor, du bist auf die größe einer erbse geschrumpft, grinste er sie an und spießte eine der dampfenden hüsenfrüchte auf die gabel. er wollte sie langsam vernichten. er steckte sie zwischen seine schneidezähne, schloss im zeitlupentempo oberkiefer und unterkiefer und teilte die erbse mit einem biss. zack!
sie dachte, dass sie mit sicherheit keine erbse sein wollte. sie hätte nichts sein wollen, das kleiner war als einmetersiebzig. das war ihre körpergröße. damit ragte sie vier zentimeter über ihn hinaus. er grinste genüßlich. er hatte es der erbse gezeigt. und er glaubte, dass er es ihr gezeigt hatte. wäre sie die auf die größe der erbse geschrumpfte frau gewesen, wäre sie jetzt tot.
sie ließ ihm den kleinen triumph und räumte den tisch ab. ohne eile spülte sie das geschirr und stellte es in den küchenschrank. währendesssen saß er, wie immer nach dem abendessen, in seinem abgewetzten braunen ledersessel, las die zeitung und sog mit schmatzenden geräuschen an seiner pfeife.
"bring mir mal nen cognac, kleines", rief er in richtung küche, "aber in dem großen schwenker und mach das glas diesmal gefälligst warm!"
sie öffnete die küchenschublade, nahm die kleine stimmgabel heraus und wickelte ein einmachgummi so kunstfertig um die gabel, bis sie mit dem ergebnis zufrieden war. dann nahm sie eine der rohen erbsen aus der vorratsdose, legte sie zwischen daumen und zeigefinger und platzierte sie in die mitte des gummis.
sie ging ins wohnzimmer. mit höchster konzentration zog sie das gummi samt der erbse nach hinten und zielte auf sein gesicht.
die erbse traf ihn mitten auf die stirn. "aua, verdammt, was soll das, bist du jetzt vollkommen verrückt geworden, du blöde kuh!", brüllte er sie an.
sie lächelte im ins wutrote gesicht:" durchaus nicht, stell dir einfach vor, ich sei auf die größe einer erbse geschrumpft!"