Dienstag, 13. September 2022

Verkopft

 

                                                                        Foto: www

 
Alles ist Energie in Bewegung. Auch unsere Gedanken und Überzeugungen sind Energie. Wir haben die Fähigkeit Energie in Materie zu verwandeln - das ist Schöpfertum. Jeder Maler, jeder Musiker, jeder Bildhauer, jeder Schriftsteller, jeder Künstler weiß das, weil er es tut, Tag für Tag.
Was wir bewusst und unbewusst an starker Energie aussenden trifft auf einen Resonanzboden. Je mächtiger ein Gedanke oder eine Überzeugung ist, desto stärker schwingt der Resonanzboden. Entscheidend für die Wirkung der Gedanken und für die Qualität der Resonanz, die sie erzeugen, ist das Unbewusste.
Warum?
 
Unsere Gedanken und Gefühle werden zu neunzig Prozent aus den Unbewussten gespeist. Nur etwa zehn Prozent von dem, wie wir als Person denken und agieren, ist vom Bewusstsein gesteuert. Dies hat die Hirnforschung hinlänglich erwiesen.
Glaub nicht alles, was du denkst!
Wenn wir z.B. bewusst positiv denken wollen, unser Unterbewusstes aber von etwas ganz anderem überzeugt ist, wird uns das Positive nicht begegnen, sondern wir werden vielmehr das erfahren, was wir unbewusst über eine Sache fühlen. 
 
Glaube versetzt Berge. Fragt sich nur welcher Glaube?
Der, den wir denken wollen oder der, der uns denkt?
Wir fühlen uns so wie wir denken und dann handeln wir nach diesem Gefühl. Und meist begegnet uns dann das im Leben woran wir im tiefsten Unbewussten glauben - das Schicksal außen vor gelassen - weil unsere Wahrnehmung sich nach unserem Glauben und nach unseren unbewussten Überzeugungen ausrichtet.
Was mit enormer Energie von Innen nach Außen wirkt und wie ein Bumerang zu uns zurückkommt, sind unsere unbewussten Überzeugungen und diese entstehen aus gefühlten Erfahrungen.
Diese gefühlten Erfahrungen, die tief in unserem Limbischen System verankert sind, haben die Angewohnheit sich in Überzeugungen zu verwandeln und sich resonante Erfahrungen zu suchen um sich selbst zu bestätigen und sich zu erfüllen. Wir erschaffen also eine hoch schwingende Energie und zwar mittels unserer tiefen inneren Überzeugungen über uns selbst und das Leben. Die meisten dieser Überzeugungen haben wir nicht gewählt, man hat sie uns beigebracht, als wir noch nicht fähig waren sie auf ihre Richtigkeit und Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Sie sind das Erbe unserer Kindheit. Ein Erbe, nach dem wir uns selbst, andere, die Dinge und das Leben beurteilen.
 
Kein Urteil hat weitreichendere Folgen als das, welches wir über uns selbst fällen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Wahrheit über uns selbst kennen.
Das bedeutet im ersten Schritt: Unsere Überzeugungen über uns selbst zu erforschen und zu überprüfen, darauf ob sie hilfreich sind oder nicht. Manche von uns tun das, oder haben es längst getan. Manche haben einige Therapien und Coachings hinter sich und müssen feststellen, dass die alten Überzeugungen immer noch an der Seele haften wie klebriges schwarzes Pech. Das geht nicht ab. Das pappt und wir pappen fest an dem, was uns im Leben blockiert, obwohl wir doch wissen, was Sache ist.
Der Kopf hat es längst kapiert, aber es ändert sich nichts Wesentliches. Genau dieser Kopf aber ist es, der das Pech so klebrig macht. Solange wir nicht fühlen was in uns los ist haben wir keine Chance dem Unbewussten auf die Spur zu kommen um es zu wandeln. Verkopfte Therapie, verkopftes Coaching ist nicht hilfreich. Es geht ums Fühlen. Sich selbst radikal fühlen. Egal was da gefühlt wird und diesen Gefühlen nicht davonzulaufen Richtung Kopf, der ja alles so gut weiß. 
 
Es geht um das tiefe sich Einlassen auf den Grund der eigenen Seele – kopflos und unreflektiert - mit dem Instinkt, den der Kopf hat verkümmern lassen mit all seinen Analysen und Reflektionen.
Davor schrecken die Meisten zurück.
Und das klebrige Pech pappt weiter.
Und die pappige Energie wirkt weiter.
Und nichts wandelt sich.

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