Donnerstag, 28. Januar 2021

Der Wind des Wandels


                                                                          Foto: www

„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen", heißt es in einer chinesischen Weisheit. Der Wandel ist eine Zeit die viel von uns fordert. Während alles um uns herum in äußerer Starre verharrt können wir innerlich auch erstarren und einfach abwarten, aber das hilft uns nicht weiter. Warten bedeutet, dass wir in die Zukunft wollen. Wir wollen das, was wir jetzt haben, nicht. Aber indem wir uns auf das Warten begrenzen, schaffen wir einen inneren Konflikt zwischen dem Jetzt, in dem wir nicht sein wollen und einer projizierten Zukunft, von der wir rein gar nichts wissen. Im bloßen Warten verlieren wir die Gegenwart. Verlieren wir die Gegenwart, haben wir das Gefühl nicht präsent zu sein. Sind wir nicht präsent, fühlen wir uns nicht lebendig. Wir verpassen die Möglichkeiten die im gegenwärtig Vorhandenen liegen. Anstatt zu warten ist jetzt vielmehr mutiger Veränderungswille gefragt. Wenn wir den aufbringen, können wir einen Nutzen aus den Erfahrungen ziehen, die uns im Moment vielleicht nur schmerzhaft oder gar sinnlos vorkommen.

Je enger unser Lebensradius wird, desto mehr bekommen wir zu spüren, wo es in uns selbst eng ist. 

Vielleicht erkennen wir, dass falsch angelegte Dinge nie von Bestand sind. Vielleicht zeigen sich jetzt Themen und Probleme, von denen wir glaubten, wir hätten sie längst überwunden. Vielleicht werden unbewusste Überzeugungen, Ängste und Verhaltensweisen aktiviert, die aus unserer Vergangenheit stammen und uns in bestimmten Situationen möglicherweise zwanghaft oder falsch reagieren lassen. Vielleicht halten wir an Vorstellungen fest, die in unser Jetzt nicht mehr passen und uns auf der Stelle treten lassen. Vielleicht geraten wie emotional oder mental an unsere Grenzen und fühlen uns hilflos. Vielleicht werden wir, je mehr wir auf uns selbst reduziert sind, mit den eigenen Schatten konfrontiert. Vielleicht begegnen wir etwas in uns, das uns nicht bewusst war und uns jetzt zu schaffen macht. Vielleicht wendet sich unsere Aufmerksamkeit dem zu, was für uns von emotionalem, geistigem, materiellem oder intellektuellem Wert ist. Vielleicht entdecken wir das Bedürfnis unser wahres Selbst zu leben.

All das sind Erfahrungen, die uns ungeahnte Tiefen offenbaren.
Es sind Erfahrungen, die uns weiter bringen und an denen wir wachsen können.

Wir brauchen Mut um der Tendenz zu widerstehen diesen Erfahrungen aus dem Weg zu gehen. Sind wir mutig, können wir uns, uns selbst stellen und uns bewusst machen, was in unserem Leben nicht gelöst ist, was an Altem uns noch immer belastet, was uns innerlich blockiert und was uns an dem, was jetzt ist, nicht mehr dient. Wenn wir dazu bereit sind, führen uns die Erfahrungen während dieser Zeit unsere eigene Menschlichkeit überdeutlich vor Augen. Sie fordert uns auf inmitten des Windes des Wandels ein liebevolleres Verhältnis zu uns selbst zu finden. Und das ändert vieles. 

 

www.wende-praxis.de

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