Sonntag, 5. Juni 2016

Ganz sein

Heilung braucht Vertrauen, Glaube, Zuversicht, Empathie, Akzeptanz und Liebe für uns selbst. Unheil und Leiden entsteht, wenn wir uns selbst ablehnen oder uns verurteilen. Es entsteht wenn wir etwas in uns selbst ablehnen, was wir nicht mögen oder nicht haben wollen. Es entsteht wenn wir hadern mit dem, was ist und es schnell wegmachen wollen.

Manchmal kommen wie an einen Punkt, an dem wir das Gefühl haben: Ich kenne mich selbst nicht mehr ich, ich fühle mich so zerrissen, ich fühle mich so leer. Ich weiß nicht mehr weiter. Das bin nicht mehr ich.

Und wir beginnen zu suchen ... unser Heil zu suchen, uns zu suchen, irgendwo da draußen ... da draußen, da muss die (Er)lösung sein ...

Aber da draußen ist sie nicht. Wie auch?

Das wahre Ich muss nicht gefunden werden, denn es ist immer da.

Immer sind wir ganz, nicht nur wenn wir glücklich, zufrieden und voller Lebensfreude sind. Auch wenn wir uns nicht gut fühlen, auch wenn wir uns leer fühlen verletzt sind, oder voller Trauer und voller Schmerz, sind wir ganz.
Auch wenn wir uns selbst ein Geheimnis sind – wir sind ganz.

Ganz sind wir dann nicht, wenn wir Teile von uns selbst abspalten. Wenn wir nicht mögen oder gar verachten oder hassen, was wir auch sind. Wenn wir ignorieren wie wir uns fühlen und was ist. Wenn wir Gedanken nicht haben wollen, die uns nicht gefallen oder die uns weh tun.

Wir bewegen uns hin zu unserem gefühlten Ganzsein, wenn wir uns selbst mögen, wenn wir zu uns selbst gut sind, auch wenn es uns nicht gut geht,  wenn wir Verständnis für uns haben und uns nicht vor uns selbst schlecht machen. 

Wenn wir alles sein lassen, lassen wir uns sein. 
Wir lassen uns sein wie wir in diesem Moment in der Zeit sind - ganz - wie wir sind. 



Etymologie: heil = ganz








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen