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Manche Probleme sind vermeidbar. Manche Krisen sind vermeidbar. Manche Probleme sieht man kommen. Manche Krisen sieht man kommen. Andere Probleme und Krisen überfallen uns.
Manche Probleme bleiben uns.
Der Gedanke, dass es ein problemloses, krisenfreies Leben geben könnte, sollte uns nicht erstaunen. Der Gedanke, dass es ein problemloses, krisenfreies Leben geben sollte, schon.
Probleme gehören einfach zum Leben. Und doch ist da bei vielen Menschen dieser Anspruch auf Problemlosigkeit und dauertüchtiges Glück, was sie dann auch noch vom Außen erwarten.
„Das Leben soll dafür sorgen, dass es mir gut geht. Es soll mich glücklich machen, er, du, es, sie, soll mich glücklich machen.“
Manche von uns verschwenden mehr Zeit darauf, sich damit zu beschäftigen, warum sie ein Problem haben, anstatt es zu lösen. Sie beklagen und sie bemitleiden sich. Sie fragen sich: Warum passiert mir das? Warum ist das Leben so ungerecht zu mir? Das ist so gemein, immer trifft es mich. Anstatt sich nur ein einziges Mal zu fragen: Warum nicht mich?
Und so drehen sie sich weiter um ihr Problem, versuchen zu ergründen, warum es ist wie es ist und nichts ändert sich, außer, dass das Problem immer weiter wächst und sogar neue dazukommen und damit wachsen Frust und Unzufriedenheit.
Die gute Nachricht ist: Probleme sind da, um sie zu lösen!
Sie sind eine Herausforderung.
Für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Nur passen tut sie manchen von uns nicht.
Immer soll es die perfekte Lösung sein, am Besten noch das Wunder, das über Nacht geschieht und alles ist wunderbar. Es gibt eine Lösung für jedes Problem.
Nur, wenn wir nicht bereit sind die Lösung anzuerkennen und anzunehmen, die für uns in diesem Moment in der Zeit möglich und hilfreich ist, sind wir auf verlorenem Posten.
Accept it
Leave it
or change it
Klingt einfach. Ist es aber nicht.
Besonders Akzeptanz fällt den meisten von uns schwer. Einfach mal zu akzeptieren, was ist, auch wenn es nicht perfekt ist, auch wenn es schwierig ist oder vielleicht sogar schmerzhaft. Es muss weggemacht werden, und wenn das nicht gleich klappt, werden wir wütend auf uns selbst oder die, die es wegmachen sollen. Es wird gezerrt an sich selbst, es wird Druck ausgeübt auf sich selbst und andere, nur weil es nicht gelingt einfach einmal auszuhalten, dass es jetzt genauso ist, wie es ist.
Anstrengend ist das und nicht hilfreich.
Manchmal ist die Lösung unseres Problems damit verbunden, etwas sein zu lassen oder etwas loszulassen. Das heißt, eine Situation zu verlassen, die nicht lösbar ist. Zum Beispiel eine toxische Beziehung, einen Job, der uns fertig macht, eine destruktive Überzeugung, die uns immer wieder in die Falle laufen lässt, eine Idee, die sich partout nicht realisieren lässt oder das Selbstbild, das wir uns zurechtgelegt haben und das uns in Wahrheit überhaupt nicht entspricht.
Manchmal liegt es allein an uns selbst das Problem zu lösen, indem wir beispielsweise unsere Glaubenssätze, unsere Selbstgerechtigkeit und unsere Vorstellung davon wie alles zu sein hat, überprüfen und relativieren. Oder indem wir uns der Herausforderung stellen, unseren Ängsten und Süchten zu begegnen und alles Nötige dafür tun, was hilfreich ist um zu heilen und anstatt eine schnelle Lösung zu erwarten, damit beginnen Demut und Geduld zu üben - mit uns selbst, unserer Angst oder unserer Sucht.
Mal ehrlich, wer glaubt denn wirklich, was seit Jahrzehnten besteht und seit einer gefühlten Ewigkeit unheilsam ist, in ein paar Wochen oder Monaten auflösen zu können?
Und manchmal gehört das Problem einfach zum Leben.
Es ist einfach da. Dann dürfen wir lernen, dieses Problem als Bestandteil unseres Lebens anzunehmen. Und uns nicht von unserem Problem zum Opfer machen zu lassen, indem wir glauben, es will uns Böses. Wir können lernen uns mit der Lösung zu beschäftigen, statt mit dem Problem, wir können lernen auf Lösungen zu vertrauen.
Manche Probleme lösen sich sogar von selbst, man darf sie nur nicht dabei stören.
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