Freitag, 17. April 2020

Gedankensplitter





Zeichnung: Angelika Wende

Aber was ist das Hässliche?
In der Definition verhält es sich ebenso spröde wie das Schöne.
Und spricht man von einer Ästhetik des Schönen, dann freilich ist es gerechtfertigt von einer Ästhetik des Hässlichen zu sprechen. Das Hässliche, das Schreckliche, im Gegensatz zum Schönen, springt uns an, es fordert uns heraus mit seinem Wesen von Faszination und Abstoßung zugleich, es versetzt uns in jene Amibivalenz, die uns das Bild von uns selbst und Welt hinterfragen lässt.

Was uns bedroht und irritiert ist immer ein Spiegel - und immer ist der entscheidende Spiegel, jener Spiegel, in den wir nicht wagen hineinzublicken, denn: Was könnte uns da anspringen, was im Tiefsten mit uns zu selbst tun hat?

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