Malerei: Angelika Wende |
Sie sitzt an der Kasse, schwarze Maske, schwarze Handschuhe. Ich kenne sie, wir reden immer kurz miteinander, wenn ich meine Waren auf das Band lege und zahle.
Sie ist jung, ihr schönen dunklen Augen lächeln mir sonst immer zu. Heute sieht sie mich an, Tränen in den Augen.
Ich frage sie was los ist.
Wissen Sie diese Maske, das ist schrecklich. Ich muss sie acht Stunden aufhaben, mein Gesicht darunter ist rot und die Haut trocken, ich habe Pickel. Die hatte ich nie, aber das ist nicht das Schlimmste: Meine Schleimhäute sind total trocken, ich kann kaum schlucken. Ich weiß nicht mehr wie ich das aushalten soll.
Ich sage ihr wie leid mir das tut. Ich sage ihr, holen sie sich OP Masken, mit denen ist es nicht ganz so schlimm. Ich nenne ihr die Apotheke im Viertel, wo es sie heute noch gibt, 1,95 das Stück. Ich weiß, dass das keine Lösung ist, sie sind auf Dauer zu teuer. Ich weiß, dass ich nichts für sie tun kann. Ich gehe nach Hause. Traurig, mit einem grenzenlosen Gefühl von Ohnmacht.
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