Foto: A.Wende |
"Ich atme ein, ich atme aus, lebe einen Tag nach dem andern", singt Roger Cicero in einem sehr traurigen Lied über eine verlorene Liebe.
Der Atem ist immer da.
Er ist immer bei uns.
Unser Atem ist es, der uns hilft uns auf die Gegenwart zu konzentrieren. Er hilft uns beobachtend im Jetzt zu sein, ohne etwas verändern zu wollen. Er hilft uns, uns zu zentrieren, wenn wir aus dem Gleichegwicht gekommen sind.
Unser Atem ist der Anker, wie in Ciceros Lied, der verhindert, dass er von seiner Traurigkeit fortgerissen wird ins Meer der Hoffnungslosigkeit.
Unser Atem ist ein treuer Gefährte, der immer für uns da ist.
Aber wir dürfen nicht zu viel von ihm erwarten.
Es hilft nicht zu atmen um nicht zu fühlen was ist.
Wir können Gefühle nicht wegatmen in dem wir bewusst atmen, auch und schon gar nicht in der Meditation.
Es geht nicht darum zu atmen um nicht mehr zu fühlen.
Das genaue Gegenteil ist der Fall - wir lassen die Gefühle zu im Atmen.
Trauer - Atmen.
Schmerz - Atmen.
Wut - Atmen.
Hilflosigkeit - Atmen.
Angst - Atmen.
Atmen verändert nicht, was wir fühlen, aber er verändert unsere Erfahrung mit diesen Gefühlen, einfach indem wir sie atmend anerkennen und da sein lassen.
Ich atme ein, ich atme aus ...lebe einen Moment nach dem anderen ...
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