Dienstag, 21. März 2023
Auf dem Weg
Montag, 20. März 2023
Aus der Praxis: Emotionale Reifung
Foto: A.Wende
Freitag, 17. März 2023
Genesung
Genesung bedeutet auch: Ich gehe in eine Phase der Verpuppung. Ich ziehe mich zurück.
Ich verbringe meine Zeit alleine. Ich bleibe bei mir selbst. Ich bleibe in der Stille.
Ich höre auf meine innere Stimme. Ich zwinge mich zu nichts.
Ich tue nichts um mich zu manipulieren. Ich erlaube mir nichts zu tun und nichts zu wollen. Ich bin eine Weile absichtlos. Ich nehme nur wahr. Ich bin präsent. Ich vertraue dem Prozess. Ich schiebe ihn nicht mit Druck an. Ich vertraue mir selbst. Ich weiß, dass sich am Ende ein Schmetterling offenbart.
Mittwoch, 15. März 2023
„Mädchen, ich sage dir steh auf!“
Foto:www
Montag, 13. März 2023
Aus der Praxis: Wer in der Gefangenschaft der Sucht nicht leben will, muss aussteigen.
Malerei: A. Wende
Das Zusammenleben mit
einem Alkoholiker bedeutet extremen Stress. Der Süchtige verhält sich wie
eine Melange aus Dr. Jeckyl und Mr.Hyde, einem hilflosen, ungezogenen, bockigen Kind und, je weiter die Sucht voranschreitet, wie ein Pflegefall. Die
Angehörigen müssen alles ertragen und alles erledigen, was der Süchtige nicht
mehr schafft. Sie müssen die Schäden der Sucht mittragen und schließlich den
Süchtigen versorgen, wenn er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Sucht ist eine Familienkrankheit, von der alle betroffen sind.
Sucht gleicht einem schwarzen Loch, das alle Bemühungen verschluckt. Irgendwann kommt der Punkt, an dem der Angehörige, der den Süchtigen „retten will“, in diesem schwarzen Loch versinkt, während der krankheitsuneinsichtige Süchtige weiter seiner Sucht frönt.
Das größte Leid der Angehörigen tritt
dann ein, wenn der Süchtige in der chronischen Phase angelangt ist und sie weiter auszublenden versuchen, dass der zerstörerische Sog des Siechtums sie mit in
den Abgrund zieht.
Angehörige von Süchtigen, die zu mir kommen, haben emotionale und/oder physische Gewalt erfahren und viele leiden unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, was ihnen oft nicht bewusst ist.
Das Leben in der Co-abhängikeit von einem Süchtigen, der keine Kranheitseinsicht hat, ist ein Ritt durch die Hölle. Und der hat Nachwirkungen, auch dann wenn Co-abhängige sich bereits getrennt haben. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes vergiftet. Sie müssen entgiften um zu genesen.
Viele Co-abhängige geben alles um dem Süchtigen zu helfen, und alles ist vergeblich. Sie betreiben oft über Jahrzehnte oder lebenslang "betreutes Trinken", ohne sich dessen bewusst zu sein. Mit ihrer Unterstützung, ihrer Duldsamkeit, ihrer Leidensfähigkeit und ihrer Hilfe, halten Sie die Sucht aufrecht.
Wer mit einem Alkoholiker lebt weiß: Alles dreht sich um den Süchtigen. Eigene Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte bleiben unerfüllt. Und nicht nur das:
Selbst der Gesündeste beginnt an sich zu zweifeln, wenn er mit einem Alkoholiker zusammenlebt.
Alkoholismus schafft verzweifelte Menschen.
Sucht zerstört den ganzen Menschen.
Sucht macht so ich-süchtig, dass jedes Gefühl abstirbt.
Sucht macht so taub, so leer, so kalt, dass alles andere darunter begraben wird.
Eben auch die Seele und das Leben der Angehörigen.
Für Süchtige gibt es zahllose Hilfen, die jeder, der eine Krankheitseinsicht hat, nutzen und in Anspruch nehmen kann. Die Angehörigen stehen in ihrem Leid oft alleine da.
Co-abhängige haben kaum eine Lobby. Und viele von ihnen schämen sich Hilfe überhaupt zu suchen oder sie reden sich ein, dass es ihnen so schlecht nicht geht und es so schlimm doch nicht ist. Dem Süchtigen geht es ja am Schlimmsten. Sogar in den Angehörigenseminaren mancher Suchtkliniken, ich spreche aus eigener Erfahrung, sieht man die Aufgabe der Angehörigen darin, den Suchtkranken auch bei seiner Genesung mit allen Kräften zu unterstützen. Und wieder sind sie in der Rolle der Therapeutin, bzw. des Therapeuten, des alles Verstehenden und Verzeihenden, des Betreuers bzw. der Betreuerin. Denn: auch wenn der Süchtige trocken ist, geheilt ist er nicht. Alkoholsucht ist eine chronische Krankheit, die nicht heilbar ist, man kann sie nur stoppen. Sie hat die höchste Rückfallquote aller Süchte.
TherapeuthIN oder BetreuerIN – ein Platz, an den Angehörige nicht hingehören, denn dazu ist eine Partnerschaft nicht da.
Wieder kommt es zu einem unheilsamen systemischen Ungleichgewicht, indem die Rücksicht auf und das Verständnis für den Süchtigen vor den eigenen Bedürfnissen und Befindlichkeiten Vorrang haben. Es geht ja um seine Genesung. Dazu gehört aufzupassen, dass man als Angehöriger den Suchtkranken nicht wieder durch irgendeinen "Fehler" oder Trigger in den Rückfall treibt. Wieder kommt es zu Dauerstress, dauernder Angespanntheit, dauernder Habacht-Stellung, dem ständigem Drehen um den Süchtigen, jetzt um ihn vor einem Rückfall zu bewahren. Denn nach wie vor dreht es sich um den Alkohol, der jetzt nicht mehr getrunken werden soll und die Belastung, die Abstinenz bedeutet. Und wieder ist da Erschöpfung, Traurigkeit und Wut, und wieder sind da permanent Druck und Angst. Zu viel an Belastendem um die eigenen Bedürfnisse hinreichend leben zu können. Zu viel um endlich Ruhe und Frieden zu finden.
Wer will so leben? Meiner Meinung nach niemand, der sein Leben und sich selbst genug wertschätzt und würdigt. Aber: das ist nur meine Meinung. Jeder entscheidet für sich. Jeder ist für sich selbst und sein Leben verantwortlich.
Wer in der Gefangenschaft der Sucht nicht leben will, muss aussteigen.
Das ist für Co-abhängige genauso schwer wie der Ausstieg des Suchtkranken aus der Sucht. Der Ausstieg beginnt mit dem ersten Schritt: Dem Anerkennen, das die Suchtdynamik die Kontrolle über das eigene Leben hat. Entscheidend um den Ausstieg aus dieser Dynamik zu finden ist es zu lernen die eigenen Gefühle bewusst wahrzunehmen und sie auch ernst zu nehmen. Dann geht es darum Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein (wieder)zuerlangen, die eigenen Grenzen zu spüren und zu setzen, sprich gesunden Selbstschutz zu üben, um schließlich das co-abhängige Verhalten zu verlernen. Dazu gehört unabdingbar, dass man nach den Ursachen sucht, die oft in den jüngeren verletzen Anteilen liegen.
Es geht im Grunde darum das zu lernen, was der uneinsichtige chronisch Süchtige nicht will und am Ende auch nicht mehr kann: Verantwortung für sein Denken und Handeln zu übernehmen - Eigenverantwortung - und das bedeutet: Zuallererst für sich selbst gut zu sorgen.
Wenn Du co-abhängig bist und Unterstützung suchst – ich bin für dich da.
Schreib mir eine Mail unter: aw@wende-praxis.de
Ich freue mich auf Dich.
Angelika Wende
Sonntag, 12. März 2023
People Bashing: Hurt People hurt People
Freitag, 10. März 2023
Und nach all der Unliebe habe ich endlich gelernt mich selbst zu lieben
Dienstag, 7. März 2023
Wenn Du Unterstützung brauchst
Freitag, 3. März 2023
Aus der Praxis: Gefühle und Gedanken
Foto: A.Wende
Neulich sage ich zu einem Freund: Ich habe Angst. Seine Antwort war: Das sind nur deine Gedanken! Du kannst deine Gefühle selbst steuern.
Eine Diskussion habe ich uns erspart, weil ich weiß, dass er felsenfest davon überzeugt ist, dass es so ist. Im Gegensatz zu mir.
Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle und unser Verhalten. In dieser Reihenfolge. So lautet die Grundidee aus der kognitiven Verhaltenstherapie.
Das würde meinem Freund Recht geben. Das würde bedeuten: Ich denke zuerst Angst und fühle sie dann. Auch das ist möglich, aber es geschieht eben auch andersrum: Ich fühle Angst und dann wird sie zu einem Gedanken, den ich in Worte fasse und ausspreche.
Ich fühlte Angst, ich dachte ich sie nicht. Und meine Angst hatte einen Auslöser. Sie kam nicht über einen Gedanken. Eine solche Angst ist keine gedanklich erzeugte Angst, sondern eine direkte emotionale. Sie kam durch einen Trigger, der sehr alt ist.
Wäre es immer andersrum wäre es so einfach.
Wenn es mir stets gelänge meine Gedanken zu wählen oder zu kontrollieren, hätte ich damit die Kontrolle über meine Gefühle. Wäre es so einfach würden wir alle Menschen ganz einfach „heilen“ können und sie hätten ein gutes Leben. Ich weiß aus meiner eigenen Erfahrung und der mit all den Menschen die ich kenne und den KlientInnen, die ich schon begleiten durfte, dass es nicht so einfach funktioniert.
Manche Gefühle können so stark sein, dass sie die Gedankenkontrolle verhindern.
Das hat einen Grund: Starke Gefühle hemmen den präfontalen Kortex und damit die Kontrollinstanz unseres Gehirns. Je stärker sie sind, desto stärker die Hemmung.
Ein Gefühl entsteht durch einen Auslöser, einen Reiz oder einen sogenannten Trigger, wie man in der Traumatherapie sagt. Kommt von Aussen ein Reiz reagieren wir emotional, was bedeutet: Noch bevor wir überhaupt einen Gedanken denken, sprich ein Gedanke im Bewusstsein auftaucht, ist da das Gefühl, welches der Reiz auslöst.
Und dieses Gefühl schießt geradewegs aus der Amygdala in unser System.
Die Amygdala, der Mandelkern gehört zum limbischen System. Das Limbische System bezeichnet den Bereich des Gehirns, der sich zwischen dem Neocortex und dem Hirnstamm befindet. Es ist das Zentrum aller Emotionen. Es hat Einfluss auf die vegetativen Funktionen unseres Organismus, auf unser Gedächtnis und unsere Merkfähigkeit. Die Amygdala ist das Kerngebiet im Temporallappen, das mit unseren Emotionen und emotionalen Erfahrungen in Verbindung gebracht wird, es speichert sie, bewertet automatisch die emotionale Qualität eines Reizes oder einer Situation und reagiert - besonders auf Bedrohung.
Die Amygdala ordnet einen Reiz, je heftiger er ist, blitzschnell ein. Je öfter wir auf diesen bestimmten Reiz anspringen, desto blitzartiger die Reaktion. Sie ist so schnell, dass wir den Raum zwischen Reiz und Reaktion nicht wahrnehmen können. Wir reagieren, ohne unseren gedanklichen Einfluss. Es entsteht reines Gefühl, sprich eine unbewusste emotionale Reaktion. Und dieses Gefühl ist dann erst einmal da – vor dem Gedanken.
So hat der französische Hirnforscher LeDoux Anfang der Neunziger Jahre herausgefunden, dass es vom Thalamus, der die Wahrnehmungen sammelt, einen direkten Zugang zum Mandelkern gibt, wo die Gefühle sitzen. Das heißt: Alles, was wir wahrnehmen, wird direkt ins limbische System geschaltet, von dort bewertet und dann entsteht zuerst eine gefühlsmäßige Reaktion. Mit einiger Verzögerung läuft die Wahrnehmungen dann über den Neo Kortex und erst dann folgt eine gedankliche Bewertung unserer Wahrnehmung.
Wir fühlen UND wir denken. Und meist fühlen wir bevor wir überhaupt zum Denken kommen.
Gut so, denn es macht klar wie sehr wir Menschen doch emotionale Wesen sind und keine Computer, die man programmiert oder eben mal schnell umprogrammiert, wenn das alte Programm nicht funktioniert oder hinderlich ist. Nicht nur gut, denn jetzt haben wir ein Problem: Nämlich, dass wir gar nicht so viel kontrollieren können, wie so manche glauben oder versprechen, schon gar nicht unsere Gefühle indem wir sie wegdenken oder schön denken, wenn sie uns missfallen.
Mich beruhigt das. Und viele meiner Klienten beruhigt das, denn das heißt, sie dürfen ihre Gefühle ernst nehmen und sie hören auf sich selbst Druck zu machen, weil sie nicht „richtig“ denken, sondern richtig tief fühlen.
So ein bisschen Wissen über die Hirnforschung ist absolut hilfreich, wenn man sich mit der Psyche beschäftigt. Zum einen folgt man nicht blind irgendwelchen Versprechen in Sachen Mind Control, die in der Praxis an der Realität zerbröseln, zum anderen begreift man, dass das Menschliche an sich weitaus komplizierter und komplexer ist, als manche meinen.
Heißt das jetzt, wir sind unseren Gefühlen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert? Sind wir hilflose Opfer unserer Amygdala?
Nein, das heißt es nicht.
Unser Denken kann im Nachhinein unsere Gefühle verändern.
Nur so kontrollierbar wie wir es gerne hätten, sind wir Menschen samt unserem Gedanken und Gefühlen, eben nicht. Wir können unsere Gefühle nicht abstellen, aber wir können lernen unsere Gefühle bewusst wahrzunehmen und dann mittels unseres Denkens an ihnen arbeiten um einen gesunden Umgang mit uns selbst und unserer inneren Welt zu finden. Aber das ist ein langer Prozess, der bei jedem anders verläuft, denn nicht alles wirkt bei jedem in gleicher Weise oder im gleichen Tempo. Dazu sind wir Menschen viel zu verschieden in unseren Anlagen, unseren Genen, unserem Charakter, unseren Erfahrungen, unserer Sozialisation, unserer Psyche, unserer Resilienz, unseren Prägungen, unseren Bindungserfahrungen, unseren Schicksalsschlägen, unseren Traumata und, und, und …
Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter schreiben, aber der Text ist schon lang genug.
Ich hoffe er ist hilfreich, wenn Ihr Euch mal wieder selbst runter macht, weil ihr angeblich „falsch“ denkt.
Dienstag, 28. Februar 2023
Wut
Foto: Alexander Szugger
Mittwoch, 22. Februar 2023
Das geschieht
Malerei: Angelika Wende
Montag, 20. Februar 2023
Glaub deinen Gedanken einfach nicht! Warum das so einfach nicht ist.
Das Kind hat Angst. Die Mutter sagt: "Sag dir einfach das ist nur Angst und beobachte die Angst ohne sie zu bewerten.“
Der Rat ist der Mutter ist nicht hilfreich. Und wer es einmal versucht hat, weiß: es funktioniert nicht.
Das Kind nimmt wahr, es hat Angst, es fühlt die Angst. Es denkt sie nicht.
Auf die Wahrnehmung folgt das Nach-Denken.
Unsere Wahrnehmung und unsere Gedanken hängen untrennbar zusammen.
Noch extremer ist es bei Menschen mit Zwangsgedanken. Die Gedanken sind wie Tyrannen im Kopf. Sie können sie nicht wegdenken, auch wenn sie in der Lage sind ihre Gedanken zu beobachten, sogar wissen - es sind nur Gedanken - und auch wenn es ihnen gelingt sich von ihnen zu disidentifizieren, also sie nicht zu bewerten nach dem Motto: Das sind nur Gedanken, es gelingt nicht. Diese Gedanken sind so mächtig, dass sie geglaubt werden, auch gegen den Willen des Denkenden.
Es ist nicht so, dass wir einem Gedanken einfach nicht glauben können oder ihn einfach wegmachen können.
Auch wenn wir einen Gedanken nur beobachten geht er davon nicht weg. Er ist da, sonst könnten wir ihn ja nicht beobachten.
Was aber möglich ist, ist einen Gedanken durch einen anderen Gedanken zu ersetzen und ihm so die Macht nehmen.
Wir können wählen.
Wir sind entweder in einen Gedanken eingetaucht und identifizieren uns mit ihm, was heißt: Wir haben kein beobachtendes Bewusstsein darüber, dass gerade Denken geschieht. Oder: Wir sind bewusst Beobachter, nehmen Distanz ein und sind nicht weiter mit dem Gedanken identifiziert. Aber auch dann können wir uns dieses Gedankens nur als vergangenes Denken bewusst werden. Es ist quasi die Erinnerung an den Gedanken, aber nicht der Gedanke selbst von dem wir uns dann disidentifizieren.
Beides gleichzeitig zu tun , also Denken und den Gedanken nicht denken, ist unserem Gehirn schlicht und einfach nicht möglich. Und darum ist das mit dem „nicht identifizieren“ auch so schwer.
Keiner von uns kann sich während der Identifikation mit einem Gedanken sagen, dass das nur ein Gedanke ist und gleichzeitig den Gedanken einfach beobachten und unbeteiligt da sein lassen. Wir können nicht zwei Dinge gleichzeitig denken.
Beobachtung und nicht identifizieren geht nur dann, wenn der Gedanke schon gedacht ist. Während der Gedanke im Gehirn noch aktiv ist, funktioniert es nicht.
Es ist dennoch möglich, sich von negativen Gedanken zu lösen.
Zunächst einmal sind Gedanken Gedanken.
Wenn ich selbst einen Gedanken als belastend erlebe, dann heißt das noch lange nicht, dass ein anderer diesen Gedanken auch so erlebt.
Entscheidend ist welche Bedeutung wir dem Gedanken geben und wie sehr wir uns absolut mit ihm identifizieren.
Identifizieren wir uns damit, dann SIND wir sind quasi unser Gedanke. Wir reagieren reflexhaft und automatisch mit Gefühlen und daraus wird eine Handlung, bzw. eine Zwangshandlung.
Auf der anderen Seite sind wir in der Lage, uns selbst zu beobachten: Was wir wahrnehmen, was wir denken und fühlen. In diesem Fall sind wir wie eine fremde Person, die uns beobachtet.
Wenn wir in der Lage sind, uns selbst mit unseren Gedanken und Gefühlen zu beobachten, also uns auf die sogenannten Meta-Ebene zu begeben, sind wir in der Lage zu erkennen, welche Bedeutung wir unseren Gedanken und Gefühlen geben. Diese Bedeutung können wir hinterfragen. Was nichts anderes heißt, als dass wir entscheiden können, wie wir diesen Gedanken bewerten wollen. Damit ist der ursprüngliche vergangene Gedanke in der Erinnerung zwar noch da, aber er ist veränderbar im Jetzt.
Es geht also nicht ums vergebliche Wegdenken, sondern um eine achtsame Beobachtung und damit zur Bewusstwerdung unserer wenig hilfreichen Gedanken und Gefühle, um sie in hilfreiche zu verwandeln. Und das braucht Bereitschaft und kontinuierliche Übung.