Dies ist die Geschichte von einem Bäcker, der in seiner kleinen Backstube Brot backt. Er tut das, weil er Bäcker ist, weil er das gelernt hat und weil er das gern tut. Brot backen. Und er gibt seine ganze Liebe in das Brot, dass er backt.
Als das Brot gebacken ist holt er es aus dem Ofen. Und er lächelt und freut sich über all die Brote. Sie duften gut und er probiert eines und es schmeckt auch gut.
Am Morgen legt er die Brote in die Regale seines Bäckerladen. Voller Freude bietet er sein Brot an, das da liegt für jeden sichtbar, wohlgeformt und gut duftend. Voller Zuversicht wartet er darauf, dass die Menschen diese Brote auch mögen und sie haben wollen. Und da kommt einer und noch einer und noch einer. Aber es sind viele Brote und nur wenige, die sie mögen. Am Abend liegen die meisten noch immer in den Regalen des Bäckerladens.
Der Bäcker denkt, na ja, es war eben kein guter Tag für Brote und er macht sich daran neues, frisches Brot zu backen. Wieder tut er es mit Liebe, weil er es gern tut, weil nur das gern tut und weil er das nun mal am Besten kann.
Am nächsten Morgen legt er sein Brot wieder in die Regale und wartet. Und es geschieht genau das Gleiche wie am vorangegangenen Tag. Die meisten seiner Brote bleiben liegen. Da denkt der Bäcker ich muss Werbung machen für mein Brot, so wie das alle anderen machen für sich oder die Dinge, die sie anzubieten haben. Und er macht Werbung. Er geht sogar zu einem, der sich auskennt im Werbung machen. Und er verteilt die Werbung überall in der Stadt in der er lebt.
Aber auch das hilft nichts. Wie lange und wie sehr der Bäcker es auch versucht, nie wird er all seine Brote los.
Und mit jedem neuen Tag dieser untauglichen Versuche sein Brot zu verkaufen, fragt er sich mehr und mehr: Was ist nur los, warum wollen die Menschen mein Brot nicht? Was ist falsch an meinem Brot? Ist es nicht schön genug? Ist es nicht gut genug?
Er findet Antworten wie, mein Laden hat eine schlechte Lage, mein Brot ist nicht der Geschmack der Leute, die Werbung ist nicht richtig, und vieles mehr. Und er ändert ein wenig die Zutaten, die er in sein Brot gibt und schöpft wieder Hoffnung. Aber auch die neuen Zutaten ändern nichts. Die Menschen sehen das Brot des Bäckers und gehen vorüber.
Irgendwann ist der Bäcker verzweifelt und irgendwann ist er sehr müde. Und dann hört der Bäcker auf sein Brot für die anderen zu backen. Er backt ein Brot für sich selbst, damit er etwas zu essen hat. Aber irgendwie schmeckt ihm sein Brot nicht mehr.
Seine Seele ist verhungert in all dieser Zeit des Bemühens und Kämpfens.
Und er fragt sich nicht mehr, was an seinem Brot nicht gut war. Er fragt sich, was an ihm selbst nicht gut ist.
Was macht der Bäcker dann?
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