Wir glauben gerne, es ginge darum, die Prüfung zu bestehen und das Problem zu überwinden, aber in Wirklichkeit gibt es gar keine Lösung. Genau dieses Denken führt dazu, dass wir uns immer mehr anstrengen auch wenn jede weitere Anstrengung zu nichts führt, außer zu noch mehr Anstrengung. Nur weil wir nicht akzeptieren wollen, dass es nicht für alles eine Lösung gibt. Wir wollen uns in Sicherheit wiegen und dazu gehören Lösungen.
So hat man uns das beigebracht.
Was man uns nicht beigebracht hat: Es geht nicht darum für alles die Lösung zu haben, es geht nicht darum an einen Ort zu kommen, an dem alles vollkommen ist. Haften wir diesem Gedanken an, klammern wir uns an eine illusionistische Sicherheit und wir missachten, dass alle Dinge aus sich heraus stets im Wandel sind und alles vergänglich ist - also nicht sicher und nicht stabil. Und auch nicht alles findet eine Lösung.
Das dürften wir in diesem Jahr verstanden haben.
Und jetzt?
Jetzt an diesem Weihnachten, das so viel anders ist, als die Weihnachten zuvor, stehen wir da wo es keine Lösung gibt.
Wir stehen auf brüchigem Boden.
Ein brüchiger Boden ist eine wacklige Angelegenheit, die uns nicht erlaubt fest auf den Füßen zu stehen, einen Standpunkt zu finden oder gar eine Lösung.
Wir erfahren an diesem Corona Weihnachten das Dilemma des Lebens selbst: Und dazu gehört, dass wir in manchen Momenten die Unerträglichkeit des Lebens zu spüren bekommen. Jetzt geht es darum, wie wir mit diesem Lebensdilemma umgehen wollen.
Wir könnten genau jetzt loslassen und eine Position entwickeln, in der wir alles was erscheint, lediglich erkennen ohne zu bewerten.
Darin liegt unsere Freiheit inmitten aller Unfreiheit, inmitten des Dilemmas.
Nichts ist vergänglicher als der äußere Sinn.
Die Freiheit des Menschen liegt im inneren Sinn.
Der meditative Sinn führt zum universellen Sinn.
Letzterer ist der unabhängigste Sinn. Er geht über uns selbst hinaus. Er ist jenseits von Leben und Tod.
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