Zeichnung: A. Wende |
„Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen", schreibt Albert Camus. Das Absurde hat uns alle angesprungen. Mit Corona hat sich die Welt verändert. Für manche von uns ist die eigene Welt zusammengebrochen. Manche haben ihre Arbeit verloren und damit ihren Sinn, wenn sie dieses Arbeit geliebt haben. Manche haben anderes verloren, was ihnen Sinn gab. Manche das Gefühl der Sicherheit an die sie gelaubt haben und jetzt müssen sie erkennen - nichts ist sicher. Im Sinnverlust verlieren wir zum einen den Halt und zum anderen eine Identität an der wir festhielten. Die alte Kontinuität ist verloren.
Was bleibt? Das, was uns von Innen hält. Aber was ist das?
Camus reflektiert: Es braucht eine Lösung, in der man an die Existenz einer Realität glaubt, die über dem Absurden steht, und als solche eine Bedeutung hat. Aber damit flieht man vor der Realität. Camus verwirft diese Option. Für ihn gibt es nur einen Weg: Die Annahme des Absurden. Man lebt indem man das Absurde akzeptiert und trotzdem damit lebt ohne zu resignieren. Man schafft sich einen subjektiven Sinn im Sinnlosen. Das meint die Wiederherstellung des Verlorenen. So wie sein Sisyphos es tut. „Es gibt kein Schicksal, welches nicht durch Verachtung überwunden werden kann.“
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