„Man kann auf Dauer nur an etwas glauben, was man auch schön findet“, dieser Satz ist von dem Theologen Fulbert Steffensky.
Seine Worte berühren mich. Ja so ist es, das, woran ich glaube, das empfinde ich als schön, auch wenn es andere vielleicht so nicht wahrnehmen.
Die Schönheit der Dinge, die Schönheit einer Begegnung, eines Lächelns, einer Blume, die Schönheit eines Musikstückes, eines Kunstwerkes, eines Menschen, berührt mich. Schönheit sehen und sie empfinden schenkt mir Kraft und Zuversicht, auch und besonders in Zeiten wie diesen.
Schönheit tröstet mich, sie lässt mich das Unschöne in einem weniger dunklen Licht sehen.
Schönheit bringt Licht in die Dunkelheit. Sie erhellt mein Herz und meine Seele und sie nährt meinen Glauben an das Gute und das Wahre. Im Guten und Wahren liegt der Schönheit Urgrund. Aus dem Guten und dem Wahren wird Schönheit geboren. Nichts was gut und wahr ist, ist jemals unschön. Und auch wenn es eine bittere Wahrheit ist, so ist sie doch in gewissem Sinne schön, weil sie uns vom Unschönen der Lüge in das Schöne der Wahrheit stößt.
Man kann auf Dauer nur an etwas glauben, was man schön findet. In diesem Satz liegt so viel Wahrheit.
Wenn wir etwas nicht schön finden, glauben wir nicht daran, und wenn wir etwas nicht mehr schön finden, verlieren wir den Glauben daran. Das kann eine Sache sein, eine Situation, ein Zustand, eine Beziehung, eine Tätigkeit, ein Gefühl. Genauso kann es geschehen, dass wir uns von einem Menschen abwenden, dessen Verhalten, dessen Werte, dessen Handlungen und Lebensweise wir nicht mehr schön finden. Wir verlieren den Glauben an diesen Menschen, weil wir das Ungute, was er tut, nicht schön finden und wir empfinden vielleicht sogar sein Äußeres nicht mehr als schön, weil es sein Inneres wiederspiegelt. Das alles berührt uns in einer unschönen Weise und schließlich wenden wir uns von diesem Menschen ab, weil es uns abstößt oder gar schmerzt zu sehen, wie er das Gute, das Wahre und das Schöne zerstört und damit sich selbst und alle die ihm nahe sind.
Aber auch wenn wir uns abwenden, wir können und sollten das Unschöne nicht aus unserem Leben verbannen.
Wir sind umgeben davon, denn wir sind keine Insel, und wir können vom Schatten des Unschönen, des Unwahren und des Unguten lernen.
Die äußeren Schatten mit denen wir konfrontiert sind, weisen uns auf die verdrängten Schatten in uns selbst – also auch auf die Ablehnung des Unschönen in uns selbst. Wenn wir dies anerkennen, können wir dem Unschönen mit Dankbarkeit und Mitgefühl begegnen – dem im Außen und dem in uns selbst.
Das Unschöne, das Ungute, das Ungute ist perfekt um das Schöne, das Wahre und das Gute in uns selbst zu entdecken, es zu leben und daran zu glauben. Damit verfestigen wir den Glauben an uns selbst.
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