Manchmal
sind wir in einem Teufelskreis gefangen. Unsere Vorstellungen und wir
selbst drehen uns im Kreis. Wir stecken in einem Wirbel von
Vorstellungen voller Bilder und verlieren den klaren Verstand und unsere
Stabilität. Wir fühlen uns gefangen in einer Situation und sehen keinen Ausweg. Wir blicken nur auf den Ausweg, den wir nicht sehen. Wir
stecken fest und je länger wir feststecken desto enger wird unser
Blick. Wir leben in der Zukunft, die den Ausweg bringen soll, weil er
doch kommen muss, denn er kam ja immer irgendwie, irgendwann, weil
nichts bleibt wie es ist. Anstatt uns unsere Unwissenheit
zuzugestehen und den Raum des Nichtwissens zu betreten, machen wir
Ausweichmanöver ins Unbekannte und beginnen zu spekulieren. Das fühlt
sich zunächst gut an, entpuppt sich aber als sinnlos, denn das
Unbekannte ist das Unbekannte.
Die Ausweglosigkeit unserer Situation wird uns noch bewusster.
Langsam
kommen wir an den Punkt, an dem uns klar wird, dass wir niemals eine
dauerhafte Stabilität errreichen, weil es unmöglich ist, sie ist in der
Natur und im Leben einfach nicht vorgesehen. Unser Ich-Gebäude
bricht zusammen. Und wir fragen uns: Jetzt, nachdem alles doch
einigermaßen über lange Jahre funktioniert hat, müssen wir all das in
Frage stellen? Sollen wir etwa unsere Vorstellungen ändern? Was war
verabschieden, auch wenn es gut war für uns? Den Ausweg als nicht
gegegeben akzeptieren? Die Ungewissheit zulassen?
Und was dann?
Dann kommt die Angst. Die Angst, die immer kommt und wächst, je länger die Ungewissheit dauert.
Es
ist eine fundamentale Angst, die dann kommt - die Angst leer
dazustehen. Wir fürchten uns davor, was danach passiert, wenn alte
Vorstellungen nicht mehr greifen. Dann sind wir "nichts". Und was macht
das dann mit uns?
Wir fürchten vernichtet zu werden. Wir fürchten uns aufzulösen.
Was tun wir also gegen die Angst?
Wir beginnen den leeren Raum zu füllen.
Mit neuen Vorstellungen, denn ohne Vorstellungen sind wir nicht.
Unsere Vorstellungen und Gedanken erzeugen unsere Identität, sie formieren unser Selbstbild und unser Selbstgefühl.
Wir
sind der Lebensraum und diesen gestalten wir nach unserem Selbstbild.
Alles in diesem Raum entspricht damit unserer Ich-Vorstellung. Wir sind
die Mitte des Raumes, ganz gleich, was draußen geschieht. Wir schaffen
unsere Wirklichkeit mitten im Wirbelsturm.
Mittwoch, 28. Oktober 2020
Ein Raum mitten im Wirbelsturm
Foto: www
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen