Man erkennt sie nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten, oft dauert es lange bis man begreift, dass man es mit einem Psychopathen zu tun hat, manchmal begreift man es erst, wenn es zu spät ist, dann, wenn man an sich selbst zweifelt und sich innerlich gebrochen fühlt.
Warum ist es so schwer einen Psychopathen zu erkennen?
Psychopathen sind Maskenträger
Der ICD 10 beschreibt die dissoziale/ psychopathische Persönlichkeitsstörung wie folgt: |
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Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist. |
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Eine Psychopathie ist oft schwer zu erkennen, selbst für Experten.
Dissoziale Persönlichkeiten sind Schauspieler, die die Gabe haben Gefühle zu simulieren. Was wie Zuneigung oder Empathie erscheint, ist erlerntes Verhalten, das zu rein selbstsüchtigen Zwecken eingesetzt wird. Gene und Umweltfaktoren , z. B. ein Unglück oder ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit, tragen zur Herausbildung der antisozialen Persönlichkeitsstörung bei. Aus der Hirnforschung weiß man, dass bestimmte Gehirnareale, nämlich jene für Mitgefühl und Impulskontrolle, stark unterentwickelt sind.
Das Muster der Spaltung
Das Wesen des Psychopathen wird durch
einen weiteren psychischen Mechanismus gekennzeichnet - den der Spaltung.
Psychopathen teilen Menschen in wertvoll und nicht wertvoll ein - je nachdem
welchen Nutzen sie für sie haben. Bei männlichen Psychopathen unterliegt z.B.
das Frauenbild der Trennung zwischen der "guten Mutter“ - schützend und versorgend und der „bösen Mutter“
- vernachlässigend, kalt, emotionslos, ablehnend und strafend.
Ein weiteres typisches Merkmal der psychopathischen Charakterstruktur ist die misstrauische Grundhaltung. Sie haben eine fast schon zwanghafte Angst belogen und ausgenutzt zu werden. Sie fühlen sich stets beobachtet und schnell angegriffen. Schon bei der kleinsten Kritik sind sie misstrauisch und rechnen damit, dass man ihnen schaden will. Sie lassen sich auf keinen Fall zu etwas bringen und tun unter allen Umständen nur das, was ihrer Meinung nach das Beste für sie selbst ist.
Psychopathen haben eine ausgeprägte Neigung zu antisozialem Verhalten.
Menschen mit dieser Störung verhalten sich impulsiv, sind verantwortungslos sich selbst und anderen gegenüber und missachten die sozialen Normen. Die Gefühle anderer Menschen berühren sie nicht, Schuldgefühle sind ihnen fremd. Sie manipulieren und handeln, ohne Reue zu empfinden. Sie lügen, betrügen und nutzen ihre Mitmenschen geschickt aus. Sie handeln ständig verantwortungslos, was sich beispielweise darin zeigt, dass sie einfach ihren Arbeitsplatz kündigen, ohne eine neue Arbeit zu haben, indem sie ihre Rechnungen nicht zahlen, Kredite aufnehmen, von denen sie wissen, dass sie nicht zurückzahlen können oder andere für sich sorgen lassen. Auch Alkohol-und Drogensucht kommt bei dieser Persönlichkeitstörung häufig vor.
Der maligne Narzissmus
Eine Form der Psychopathie ist der "maligne Narzissmus". In der Psychologie versteht man darunter eine Kombination aus narzisstischer Persönlichkeitsstörung, antisozialem Verhalten, sadistischer Aggression sowie eine extrem misstrauische Grundhaltung.
Maligne Narzissten gelten als äußerst charmant. Durch ihre manipulativen Fähigkeiten gelingt es ihnen schnell das Vertrauen ihrer Mitmenschen zu gewinnen, obwohl es ihnen an Mitgefühl und emotionaler Bindungsfähigkeit fehlt. Sie haben die Gabe andere um den Finger zu wickeln und sie mit ihrem gespielten Charme zu beeindrucken und an sich zu binden. Sie wirken überzeugend und sind einschmeichelnd. Sie schmeicheln andern um ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Dabei erscheinen sie oft zugeneigt, souverän, beherrscht und kultiviert.
All das ist gespielt, eine Rolle, ebenso wie die Maske der Freundlichkeit, die sie aufsetzen um ihre Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Aber es ist eben nur eine Maske. In Wahrheit sind sie Blender und zudem sehr gut darin, die Schwachstellen und Wunden anderer zu erkennen und diese auszunutzen um mittels Täuschung und Betrug ihr egoistisches Ziel zu erreichen – und das heißt: Macht erlangen.
Einseitige Kommunikation
Wer es erlebt hat weiß, wenn der Psychopath kommuniziert, fühlt es sich an, als ob er Worte sendet, aber selbst keine empfängt. Das liegt daran, dass er schlicht und einfach kein Interesse daran hat, mehr vom anderen zu erfahren. Er ist ein schlechter Zuhörer, unterbricht oft und hört nur hin, wenn etwas Positives oder Anerkennendes über ihn selbst gesagt wird. Die Kommunikation mit diesen Menschen ist daher immer einseitig.
Auch hier suchen sie immer nach dem größten Vorteil für sich selbst.
Der Psychopath wirkt emotional unbeteiligt, selbst wenn tiefe Gefühle angebracht wären. Man hat das Gefühl, als stehe man vor einer gläsernen Wand durch die es kein Durchdringen gibt. Ein solcher Mensch ist unfähig die Bedürfnisse und Gefühle selbst derjenigen Personen wahrzunehmen, die ihm nahe stehen. Entscheidend sind nur seine eigenen Bedürfnisse.
Er neigt dazu anderen das Gefühl zu geben, sie müssten sich um ihn kümmern. Kritisiert man ihn, ist er sofort verunsichert und reagiert ausfallend, aggressiv, mit Kränkung, Herabsetzung oder mit Ignoranz. Gibt es Konflikte, glaubt er sich stets im Recht und alle anderen im Unrecht. Ohne die geringste Reue zu zeigen, tut und sagt er Dinge, die zutiefst verletzen. Selbst eine Bestrafung ändert nichts an seiner Überzeugung, im Recht zu sein. Im Gegenteil: Er schieben dem Opfer die Schuld wegen ihrer Dummheit oder Hilflosigkeit zu, nach dem Motto: „Dein Problem!“
Das Ziel allen Denkens und Handelns ist das eigene Ich
Der Psychopath interessiert sich nur sich selbst. Er hält sich für intelligenter, besser, attraktiver oder begabter als alle anderen. Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung nehmen sich das, was sie wollen, ohne die Folgen für sich selbst oder andere zu berücksichtigen. Menschen sind nur dann von Interesse, wenn sie etwas für ihn tun können, wenn sie ihm nützlich sind, wofür auch immer. Sieht er keinen Nutzen mehr im anderen, lässt er ihn fallen und sucht sich das nächste Opfer, das er ausbeuten kann. Er ist ein gefühlloser, kaltblütiger, egoistischer Narzisst, der wenn es sein muss, auch über Leichen geht.
Entzieht man ihm die Loyalität oder wendet man sich von ihm ab, ist er zutiefst frustriert und fühlt sich innerlich vernichtet. Doch wenn ein Psychopath verlassen wird, heißt das noch lange nicht, dass das Ganze damit beendet ist. Wenn er erkennt, dass er keine Rolle mehr im Leben des Anderen spielt, wird er zunächst alles tun um ihn zurückzugewinnen. Aber „Alles“ ist nur gespielt und hat nur einen Zweck: wieder Macht über den Anderen zu erlangen und das eigene gekränkte Selbstwertgefühl auzupolieren. Gelingt ihm das nicht wird er zum Aggressor und genießt es, den Anderen zu demütigen und emotional zu zerstören, um sich selbst besser zu fühlen.
Wer einmal die Bekanntschaft mit einem Psychopathen gemacht weiß, selbst nach vielen Jahren ist da dieses Gefühl der Fassungslosigkeit, das Gefühl diesen Menschen nicht zu kennen.
Psychopathen kann man nicht heilen. Diese Persönlichkeitsstörung ist sehr schwer zu behandeln. Es gibt keine Nachweise dafür, dass bestimmte Therapien langfristig zu einer Verbesserung führen.
Die beste Möglichkeit, sich vor einem Psychopathen zu schützen, ist sein Machtspiel als Kompensation für seine Minderwertigkeitskomplexe zu durchschauen , sich von ihm abzuwenden und sich der tiefen Kränkung zuzuwenden, die ein solcher Mensch in der eigenen Seele hinterlassen hat. Oft braucht es dazu eine Therapie, denn die Wunden, die der Psychopath hinterlassen hat, sind einschneidend und tief.
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