Foto. A. Wende
Es muss nicht erst der Mangel sein, der uns erkennen lässt, wie viel in unserem Leben gut ist. Bei aller Probematik mit der wir vielleicht gerade zu tun haben, können wir immer wieder bewusst beiseite treten und Abstand nehmen um ein realistisches Vollbild unseres Lebens zu gewinnen.
Ein realistisches Vollbild gewinnen wir, wenn wir nicht nur auf die Bereiche schauen, die momentan mangelhaft, brüchig oder schwierig sind, sondern auch auf jene Lebensbereiche, die wir als so selbstverständlich nehmen, dass sie sich unserer Aufmerksamkeit entziehen, gerade weil sie gelingen.
Wir können unsere Aufmerksamkeit bewusst dahin lenken wo die Dinge im Reinen sind und hinreichend gut funktionieren.
Das ist die Basis für Dankbarkeit.
Nicht selten aber stehen dieser Dankbarkeit innere Mängel entgegen, also nicht das Äußere, das nicht unseren Vorstellungen und Erwartungen entspricht, sondern das innerpsychische Erleben wie Unzufriedenheit, Frust, Unsicherheiten und Ängste beispielsweise. Oft sind es genau diese inneren Mängel, die uns den Blick verstellen und im Zweifel das Gute, was es auch gibt, nicht erkennen und somit nicht bewusst erleben lassen.
Darum ist es hilfreich eine Bestandsaufnahme zu machen - mit der einfachen Frage: Was ist jetzt gut in meinem Leben?
Und uns das aufzuschreiben. Alles was wir aufschreiben verinnerlichen wir stärker als das für den Moment Gedachte, was sich im nächsten Moment wieder verflüchtigt. Und wir können es wieder lesen, immer dann, wenn wir das Vollbild aus den Augen verlieren.
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