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Ich komm an dir nicht weiter.
Ich komm nicht an dich heran.
Ich kann tun, was ich will, du lässt mich nicht zu dir.
Ich verbiege mich.
Ich tue Dinge, die ich nur für dich tue.
Ich vergesse mich dabei und die Dinge, die ich für mich tun sollte.
Ich versuche es immer wieder.
Ich komm an dir nicht weiter.
Ich verliere mich dabei.
So in etwa ist es, wenn wir vergeblich versuchen einen Menschen zu erreichen, der uns viel bedeutet. Aber alle Versuche sind sinnlos, wenn der andere uns nicht zu sich lässt. Weil wir das aber so sehr wollen, wollen wir sie nicht begreifen diese Vergeblichkeit, weil sie uns ohnmächtig macht und dieses Gefühl schmerzt. Ein Schmerz, den wir nicht fühlen wollen, und wir versuchen es weiter. Minderwertigkeitsgefühle, Selbstzweifel und Versagensgefühle führen dazu, dass wir es immer wieder versuchen, weil wir nicht zulassen können, dass es nicht geht.
Vergeblich.
Ja, ich weiß, es ist schwer diese untauglichen Versuche aufzugeben.
Auch wenn wir wissen, dass es genau das ist, was wir tun müssten, damit das endlose Ringen um den Anderen und seine Liebe oder sein Seelenheil, aufhört.
Aufhören ist schwer. Etwas aufgeben wohin unsere Kraft, unsere Liebe und unsere Energie geflossen ist, vielleicht über lange Zeit, ist schwer.
Das reißt eine Lücke, das nicht mehr Versuchen. Das macht den Raum leer. Schafft Raum in dem erst einmal nichts mehr ist, außer wir selbst und der Schmerz über die Vergeblichkeit unseres Tuns. Und dann diese quälenden Fragen: Woran bin ich gescheitert? An ihm? An mir selbst? Habe ich nicht das Richtige getan? Habe ich nicht genug getan? Nicht genug geliebt? Warum war alles so wirkungslos?
Und wir sind müde und entkräftet und suchen weiter nach Antworten und die Schuld vielleicht bei uns. Versagt könnten wir haben.
Aber wir haben nicht versagt, und wenn es so wäre, was für eine Rolle spielt das?
Wir haben unser Bestes getan.
Wir haben Untaugliches versucht am untauglichen Objekt.
Wir sind nicht weiter gekommen an ihm, an ihr, mit ihm, mit ihr, mit dem, was unsere Vorstellungen waren von einem Miteinander, das gut ist für ihn, für sie, für uns.
Es ist nicht gelungen.
Es ist nicht gelungen, weil es nicht sein sollte.
Denn hätte es sein sollen, wäre es leicht gewesen und nicht schwer. Es wäre kein Ringen gewesen und kein Kampf und kein ewiges Versuchen ohne Gelingen.
Sind wir nicht in der Lage das zu akzeptieren entsteht ein Zirkel, aus dem es nur schwer einen gesunden Ausgang gibt. Es bleibt bei der Anhaftung an den, den wir nicht erreichen konnten, auch dann, wenn er schon längst aus unserem Leben gegangen ist. Darum ist es wichtig diesen Zirkel zu durchbrechen. Der erste Schritt dazu besteht darin zu erkennen und anzunehmen, dass außerhalb dieser Welt der Anhaftung eine andere Welt existiert: Die unsere und all das was in ihr ist, ohne den, dem wir vergeblich anhaften.
Ich bin liebenswert - nicht für das, was ich tue, sondern, für das, was ich bin.
Dieser Satz ist ein Kompass auf dem Weg zurück in unsere Autonomie - wenn wir ihn uns selbst glauben.
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