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Was bringt Menschen dazu sich
selbst zu bestrafen? Was führt dazu, dass manche Menschen immer wieder in
Beziehungen landen, die schädlich sind und verletzend? Was zieht diese Menschen
immer wieder auf scheinbar magische Weise in destruktive Beziehungskonstrukte? Was ist das, was sie dazu bringt, sich selbst nicht gut zu behandeln?
Selbstbestrafung und Selbstmissbrauch sind Ausdruck der Sehnsucht nach Wiederherstellung einer Liebe,
die man urprünglich mit Lieblosigkeit, Zurückweisung, emotionaler Mangelversorgung, Demütigung,
Ignoranz, Verlassen, Hass oder Gewalt durch geliebte Bezugspersonen erfahren hat. Die
lieblose Person wird durch Introjektion zu einem Schattenanteil der Psyche (Eltern-Introjekt). Sie wird zu einer inneren Repräsentanz, welche die ursprünglich reale lieblose
Situation zwanghaft aufrecht erhält.
Das innere Kind versucht
wieder und wieder die ursprüngliche Situation zu reproduzieren, in der unbewussten
Hoffnung die nicht erhaltene Liebe der Eltern doch noch zu bekommen.
Das Eltern-Introjekt aber suggeriert
ihm, dass es die Lieblosigkeit selbst verschuldet hat. Dieses, von Kindheit an verinnerlichte Schuldgefühl,
führt zu einem sich ständig wiederholenden Mechanismus der Selbstbestrafung aus diesem unbewussten Schuldgefühl heraus. Ein weiterer Aspekt der
Selbstbestrafung ist das unbewusste „Abstrafen wollen“ der lieblosen Eltern. Indem das ungeliebte Kind
im erwachsenen Menschen sich immer wieder selbst verletzt, richtet es die Aggression nicht nur gegen
sich selbst, sondern gegen die Eltern, um sie quasi im Nachhinein zu bestrafen:
Sieh her, was du mir angetan hast! Mir geht es schlecht! Das ist deine Schuld!
Sich diesem
Selbstbestrafungsagieren aus Schuldgefühlen heraus bewusst zu werden und sie
aufzuarbeiten, ist ein wesentlicher und wichtiger Schritt aus der Falle, in die
diese Menschen immer wieder tappen. Solange die Schuldgefühle unbewusst bleiben
und eine Bearbeitung nicht statt findet, geht das Muster der destruktiven
Wiederholung weiter.
Was ist ein Introjekt?
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