Montag, 30. September 2013

Aus der Praxis - Was unsere Gefühle mit unserer Gesundheit zu tun haben.

unsere gefühle sind differenzierte möglichkeiten, die welt und uns selbst immer neu wahrzunehmen - mit allen aspekten. wer sich selbst fühlt erschließt sich die welt immer neu und damit auch sich selbst. je deutlicher und nuancierter wir unsere gefühle wahrnehmen lernen, desto lebendiger und offener werden wir für die vielfalt an wirklichkeiten, an möglichkeiten und in unseren beziehungen zu anderen menschen. 


wenn wir uns fragen - was macht das mit mir? und zugleich die symptome unseres körpers dazu wahrnehmen, fühlen wir sehr genau was uns eng macht oder weit, was uns ruhig oder nervös macht, sicher oder unsicher, froh oder traurig, warm oder kalt. damit nehmen wir dem bewertenden verstand die übermacht und mit der zeit lernen wir zu unterscheiden zwischen pseudogefühlen, die sich aus dem was fühle ich, wenn ich denke? ergeben und echten gefühlen. denn nicht überall wo wir glauben zu fühlen oder mitzufühlen steckt ein echtes gefühl drin. oft sind es gedachte gefühle.


jedes gedachte gefühl ist eine diagnose, also ein bewertender gedanke, der eine interpretation oder eine analyse nach sich zieht. bei einem echten gefühl geht es allein um das spüren. 

ohne den körper und seine signale wahrzunehmen, können wir echte gefühle nicht wahrnehmen. 

unsere gefühle sind ein psycho-somatisches geschehen. entscheidenden einfluss darauf hat der körper. wenn sich also etwas nicht gut anfühlt, ist es nicht gut, egal wie wir es uns auch anders denken wollen. der körper lügt nicht. wenn wir beispielsweise angst haben und uns diese angst schnell wegdenken wollen, gelingt das zwar mit viel energie - aber der körper kann diesem kognitiven selbstbetrug nicht folgen, er glaubt ihm nicht und symptomatisiert durch unwohlsein, verspannungen und krankheiten. somit ist unser körper und seine gesundheit ein seismograph für unsere offenheit und ehrlichkeit unserer gefühle uns selbst gegenüber, denn wer sich seiner gefühle sicher ist, ihnen zugewandt ist, ihnen gehör schenkt und sie sein lässt, ohne sich dafür zu verurteilen, ist weitgehendst frei von pseudogefühlen, die sein ego sich wünscht, der ist seltener krank.


nachtrag: was sich nicht ausdrückt, drückt sich ein.


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