Foto: A.Wende
Unser Denken kann vollkommen absorbierend sein. Unser Verstand mit all seinen Dramen, Befürchtungen und Erwartungen kann uns wie ein Sog in tiefe Abgründe ziehen. Manchmal zieht er uns in eine Welt hinein wo es nur noch dunkel und bedrohlich ist. In eine Welt wo wir das Gefühl haben nichts mehr kontrollieren zu können, wo wir nur noch Spielball der äußeren Umstände sind, die unser Leben kompliziert und anstrengend machen.
In dieser Gedankenweltwelt des Ich-fixierten Denkens geht es fast immer um das Haben Wollen, das Behalten Wollen oder des Nicht Haben Könnens was wir meinen haben zu müssen um ein gutes Leben zu führen.
Es geht fast immer um Kontrolle, um Berechenbarkeit, um Festhalten. Je tiefer wir uns in dieses urteilende, wertende, kontrollierende Denken verstricken, desto leidvoller wird unser Leben. Wir leben unter ständigem Druck, wir leben in Angst vor der Zukunft, wir leben fremdgesteuert vom eigenen destruktiven Gedankengebäude, das wir nicht abstellen können.
Jedes Gedankengebäude wird zur Gewohnheit.
Unser Gehirn arbeitet gerne mit Mustern und Automatismen. Erfahrungen werden abgespeichert und dann in Blitzgeschwindigkeit abgerufen. Das gilt auch für unsere Gedankengewohnheiten. Sie werden mit der Zeit so selbstverständlich, dass sie kaum mehr reflektiert und hinterfragt werden. Sie werden zum Autopiloten, der das ganze Sein steuert. Je fester diese Gewohnheiten sind, desto mehr geht aus dem Blick, was wir das „Selbst“ nennen. Es verliert sich im Ich-fixierten unbewussten Denken. Wir denken wie wir denken, weil wir es schon immer so tun. Wir reagieren wie wir reagieren, weil wir es schon immer so tun. Und wir handeln wie wir handeln, weil wir es schon immer so tun. Im Autopiloten hinterfragen wir nicht mehr was wir denken, auch wenn wir uns damit kaputt denken. Darum ist es so wichtig immer wieder in die Stille zu gehen und inne zu halten um unser Denken zu beobachten, es zu durchschauen und die Welt, die es kreiert zu hinterfragen, ob sie wirklich so ist, wie wir sie uns denken. Es ist wichtig uns zu fragen, ob dieses Denken hilfreich ist oder nicht hilfreich, ob es heilsam ist oder unheilsam.
Heilsame Bewusstheit ist notwendig um das Unheilsame zu befrieden und ihm die destruktive Kraft zu entziehen, die es auf uns hat.
Es ist heilsam unsere destruktiven Gedanken immer wieder auf den ihnen gebührenden Platz zu verweisen, indem wir die Täuschung durchschauen und uns von ihnen disidentifizieren. Das ist eine Sache der Übung, eine schwere Übung, weil wir damit von unseren Denkgewohnheiten Abstand nehmen müssen, weil wir uns selbst hinterfragen müssen und damit auch in Selbstzweifel gleiten können. Aber nur im Beobachten und Hinterfragen unserer Denkgewohnheiten können wir sie erneuern, in dem Sinne, dass sie uns stärken anstatt weiter schwächen.
Wenn Du in diesem Prozess Unterstützung wünscht, bin ich gerne für Dich da.
Kontakt: aw@wende-praxis.de
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