Es ist mehr die Geisteshaltung als die äußerlichen Begebenheiten,
die für das Glück ausschlaggebend ist.
Dalai Lama
Dalai Lama
Dinge fallen und gehen kaputt. Solange es Hände gibt, die etwas halten können, sind diesen Händen auch Dinge entglitten ... doch wenn etwas zerbricht muss das nicht unbedingt das Ende bedeuten.
Pascal A. Frank
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Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.
Marie von Ebner-Eschenbach
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Als ein anderer darüber klagte, dass ihm das Essen nicht schmecke, sagte Sokrates: Akumenos weiß dagegen ein gutes Mittel. Was für eins? fragte jener. Man soll das übermäßige Essen sein lassen, antwortete Sokrates, denn wenn man es aufgebe, werde einem das Essen trefflicher schmecken, billiger sein und besser bekommen.
Der Mangel an Selbsterkenntnis ist die Essenz der Ignoranz.
Das führt zu Leiden überall in der Welt.
Selbstoptimierung – wir werden ständig damit bombadiert das Optimale aus uns herausholen, uns noch mehr zu fordern, noch besser, schlanker, gesünder, fitter, schöner, erfolgreicher, glücklicher zu werden.
Selbstoptimierungsanleitungen versprechen unzählige Ratgeber
und Onlineveranstaltungen.
Und die Menschen kaufen es.
Und die ihnen das versprechen, verdienen daran.
Selbstoptimierung ist eine Vorstellung marktwirtschaftlicher Effizienz. Selbstoptimierung ist eine Forderung von Leistung und Profit auf das eigene Ich angewandt.
Darin liegt ein immenser Druck gewissen Vorstellungen, Erwartungen und Maßstäben zu genügen, der Menschen genau da packt, wo ihre vulnerable Stelle ist – die innere Überzeugung: Ich bin nicht gut genug!
Wer diesem Druck folgt wird mit Sicherheit nicht glücklicher.
Es geht nicht um Effizienz und Maßstäbe, es geht darum uns ein Leben zu gestalten, das uns selbst entspricht.
Es geht darum herauszufinden, was uns gut tut und was nicht.
Darum zu erkennen, was unser Leben bereichert und was nicht.
Es geht darum herauszufinden, wer wir sind und dieses Sein zu leben.
Es geht darum uns selbst zu finden und nicht darum einem nicht gefundenen Selbst eine Makulatur überzustülpen, die diesem Selbst nicht gerecht wird, weil es nicht einmal formiert ist.
Wie soll ich mich selbst optimieren, wenn ich nicht einmal weiß, wer ich bin?
Wer sie im Tiefsten sind, wissen nicht viele Menschen, denn viele leben in einem falschen Selbst und darum leiden so viele Menschen an sich selbst und suchen sich selbst.
Dabei wenden sie sich bedauerlicherweise von sich selbst ab hin zu etwas, das ihnen sagen soll, wer sie sind oder zu sein haben. Sie orientieren sich an denen, die besser sind, erfolgreicher sind, schöner sind, und udn und ... und ihnen sagen: Genau so musst du sein, um gut genug zu sein.
Orientierung im und am Außen ist immer ein Hinweis darauf, dass einem Menschen die innere Orientierung fehlt, was ihn selbst und sein Leben angeht.
Wer eine klare Vorstellung von sich selbst hat und diese auch fühlt, hat nicht das Bedürfnis sich selbst zu optimieren, er hat vielmehr das Bedürfnis innerlich zu wachsen und das ist etwas gänzlich anderes als Selbstoptimierung.
Selbstoptimierung ist Fremdorientierung eines instabilen unsicheren Selbst.
Wozu führt Fremdorientierung?
Sicher nicht zu uns selbst, sondern weg von uns selbst, hin zu einem als erstrebenswert definierten Konstrukt von uns selbst, das der eigenen inneren Wahrheit, der individuellen Essenz, niemals standhalten kann.
Deshalb funktioniert das bei den Meisten auch nicht mit der Selbstoptimierung, egal wie fleißig sie denen folgen, die ihnen sagen wie es geht.
Im Gegenteil.
Das " je mehr desto besser!" , das uns als erstrebenswert vorgegaukelt wird, führt uns von uns selbst weg.
Anstatt des ersehnten Erfolges ist das Scheitern darin angelegt. Die meisten geben irgendwann auf, weil sie dem Druck nicht standhalten sich selbst zu optimieren und dann fühlen sie sich noch schlechtr als zuvor.
Und da ist es wieder: Ich bin nicht gut genug!
Du bist gut genug!
Ich, du, er, sie, es, wir, sind gut genug!
Und es gibt niemand, der uns optimieren kann.
Aber es gibt jemand, der wachsen kann, an sich selbst - und das bist du!
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Möge ich glücklich sein.
Möge ich gesund sein und frei von Leid.
Möge ich frei sein von Hass und Gier.
Möge ich voller Ruhe, Frieden und Gelassenheit sein.
Für sich selbst Mitgefühl und eine heilsame Aufmerksamkeit und Fürsorge aufzubringen fällt vielen Menschen schwer. Wir haben es nicht gelernt, mit uns selbst gut zu sein, was nichts anderes heißt, als dass wir, auf eine gesunde und achtsame Art fürsorglich mit uns selbst umgehen.
Hingegen muten wir uns oft mehr zu, als wir schaffen können, wir beuten uns selbst aus, wir überfordern und erschöpfen uns. Wir missachten unsere Grenzen, wir erwarten mehr von uns als von anderen und wir hören auch dann nicht auf uns selbst anzutreiben, wenn wir leiden. Wir geben auch dann noch, wenn unser Lebensgefäß immer leerer wird.
Warum tun wir das?
Wir haben es nicht gelernt, mit uns selbst gut zu sein. Viele von uns, insbesondere Frauen, haben dagegen gelernt: Fürsorge ist für andere da. Das ist auch so. Wir dürfen fürsorglich sein für die, die wir lieben, aber eben auch für uns selbst. Das ist der Beginn der Selbstliebe.
Gestern sagte eine Klientin zu mir: Das mit der Selbstliebe, das kriegt doch keiner wirklich hin.
Ich musste ihr Recht geben.
Es kriegt keiner wirklich hin, also ich kenne keinen.
Selbstliebe ist so ein großes Wort, eine riesige Blase, deren Inhalt, die wenigsten von uns fühlen können und die nicht selten an der gelebten Realität zerplatzt.
Wie wäre es also zuerst mit Selbstfreundschaft?, schlug ich meiner Klientin vor.
Was bedeutet Selbstfreundschaft?
Wer mit sich selbst befreundet ist behandelt sich selbst so und handelt selbst so, wie es ein guter Freund für uns tun würde. Selbstfreundschaft ist eine freundliche, wohlwollende Haltung gegenüber dem eigenen Ich, die gute Zeiten besser macht und ungute Zeiten erträglicher.
Die Vorrausetzung um mit uns selbst befreundet zu sein ist Selbstmitgefühl.
Selbstmitgefühl ist nicht mit Selbstmitleid zu verwechseln. Selbstmitgefühl ist ein sicheres Fundament, das uns trägt, auch wenn wir ins Wanken kommen.Die meisten von uns schließen sich jedoch selbst aus dem Wohlwollen aus, das wir anderen schenken, weil wir inneren Überzeugungen folgen, die uns sagen: Du bist es nicht wert. Oder wir denken, es sei egoistisch, uns selbst mitfühlend zu behandeln. Die meisten Menschen sind viel geübter in harter Verurteilung sich selbst gegenüber.
Wenn wir selbstmitfühlend sind hören wir mit den Verurteilungen auf. Wir erkennen an, dass wir, wie jeder andere Mensch, wertvoll und liebenswert sind, dass wir nicht perfekt und nicht vollkommen sind, genau wie alle, denen wir das leichter zugestehen als uns selbst.
Selbstmitgefühl legt den Fokus auf die bewusste Erlaubnis, uns heilsam um uns selbst zu kümmern. Wir lernen auf uns selbst zu achten, uns uns selbst liebevoll zuzuwenden und uns auf allen Ebenen unseres Lebens gut zu versorgen. Damit hören wir auf uns selbst zu schaden.
Je selbstmitfühlender wir mit uns sind, desto mehr kommen wir in Kontakt mit uns selbst.
Wir kommen in Kontakt mit unseren Gefühlen und damit auch mit unseren Ängsten vor Verletzung und Zurückweisung und erfahren sehr unmittelbar unsere zutiefst menschlichen Themen und Bedürfnisse. Wir lernen all das anzunehmen als Teil des Ganzen, das wir sind. Schließlich lernen wir die Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Wir befreien uns von diesem zuneigungshungrigen inneren Kindanteil, der nie satt zu kriegen ist und stets nach Aufmerksamkeit verlangt. Zuneigungshunger ist das Gegenteil von Selbstmitgefühl – er ist Selbstsucht.
Selbstsucht führt immer von uns selbst weg zur Anhaftung an andere, die das für uns tun sollen, was uns selbst nicht gelingt. Diese unheilsame Verstrickung lösen wir indem wir Selbstmitgefühl üben und praktizieren. Damit befreien wir uns selbst und andere.
Im Zuge dieses heilsamen Prozesses werden wir nicht nur selbstmitfühlender, sondern wir können unser Mitgefühl auch anderen ohne Anstrengung aus tiefstem Herzen schenken.
Wer sich selbst gegenüber hart und verurteilend ist, ist auch hart und verurteilend gegenüber anderen. Ihm fehlen die emotionalen Ressourcen, weil er ständig im Kampf mit sich selbst ist.
Selbstmitfühlende Menschen hingegen haben mehr emotionale Ressourcen für ihre Mitmenschen zur Verfügung, ganz einfach, weil sie sich selbst die Aufmerksamkeit und Fürsorge schenken, die sie brauchen. Sie sind erfüllt und nur wer erfüllt ist, kann etwas von seiner Fülle abgegeben. Selbstmitfühlende Menschen besitzen das, was man im Buddhismus Metta - allumfassende Liebe, Herzensgüte, Nächstenliebe, liebende Güte - nennt, für sich selbst und ihren Mitmenschen gegenüber.
Diese liebende Güte können wir kultivieren, indem wir mit uns selbst beginnen - dort wo Veränderung immer beginnt.
„Damit man echtes Mitgefühl für andere entwickeln kann, muss man zuerst ein Fundament haben, auf dem man Mitgefühl kultivieren kann. Dieses Fundament ist die Fähigkeit, sich mit den eigenen Gefühlen zu verbinden und sich um sein eigenes Wohlergehen zu kümmern“, sagte der Dalai Lama einmal.
Ja, so ist es.
Die Lotusblume entspringt aus dem Schlamm.
Die einen zerbrechen an Schicksalsschlägen, andere wachsen daran.
Woran liegt das? Da wir Menschen alles verstehen wollen gibt es auch dazu ein
psychologisches Konzept: Man nennt es Resilienz.
In die Welt gerufen wurde es von dem französischen Resilienzforscher Boris
Cyrulnik
Der sechsjährige Boris liegt in seinem Bett, als Wehrmachtssoldaten ihre Waffen
auf ihn richten. Mit dieser Szene beginnt die Autobiografie Cyrulniks "Rette dich, das
Leben ruft".
Cyrulnik verliert seine Eltern im Konzentrationslager. Er wächst in Heimen und
in Pflegefamilien auf. Als Erwachsener gründet er eine Familie, wird ein
erfolgreicher Wissenschaftler und sagt von sich selbst: Ich bin glücklich. Sein
Forschungsgebiet ist das Phänomen, das ihm half: Resilienz.
Das Wort Resilienz kommt aus dem Lateinischen resilire was so viel
bedeutet wie - zurückspringen oder abprallen.
Resilienz ist die psychische
Widerstandsfähigkeit Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf
persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Chance für persönliche
Entwicklung zu nutzen. Man könnte auch sagen: Resilienz ist die Kraft oder die
Fähigkeit eines Menschen in die ursprüngliche Position, Form, Zustand usw
zurückkehren zu können, nachdem er verletzt worden ist. Sie ist die Fähigkeit
sich von etwas zu erholen was einem schwer zusetzt.
Ein resilienter
Mensch ist ein Stehaufmännchen. Menschen mit hoher Resilienz besitzen die
Fähigkeit, sich sogar von schweren Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn werfen
zu lassen.
Der österreichischische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl, der wie durch
ein Wunder fünf Jahre Auschwitz und andere Konzentrationslager überlebt hat,
schrieb in seinem Buch "Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn", dass
wir im Grunde das Leben kaum steuern können, dass wir nicht in der Hand haben,
was uns geschieht, sehr wohl aber, dass wir entscheiden können, wie wir auf das,
was uns geschieht reagieren. Genau darum geht es bei der Resilienz. Ein
resilienter Mensch nimmt was ihm geschieht an, im Wissen, dass er die Kraft du die
Fähigkeit besitzt Schwierigkeiten und Krisen zu überwinden. Zudem hat er den
Willen an diesen Erfahrungen, auch wenn sie schmerzhaft sind, zu wachsen. Im Grunde
geht es bei der Resilienz darum schwierigen Ereignissen im Leben mit
Flexibilität und Akzeptanz begegnen zu können. Dabei ist es nicht entscheidend was
uns wiederfährt, sondern wie wir darauf reagieren und wie wir darüber
hinwegkommen. Resilienz ist die innere Widerstandskraft sich vom Leben nicht
zerbrechen zu lassen.
Das Leben läuft nicht nach Plan und es ist nicht gerecht.
Und obwohl wir das alle wissen, hoffen die meisten von uns im Stillen, dass es
das Leben gut mit uns meint, dass es uns Glück, Gesundheit und Erfolg bescheren
möge. Wenn es ganz gut läuft kommen noch der Lebenssinn dazu, eine erfüllende
Beziehung und das Gefühl von Sicherheit. Aber - eine der absoluten Sicherheiten
im Leben ist: Es gibt keine Sicherheit. Das muss man erst einmal begreifen, ich
meine wirklich begreifen. Wenn wir das begriffen haben, werden sich gewisse
Erwartungen von selbst erledigen und wir akzeptieren was Leben wirklich ist:
Eine Reise durch Höhen und Tiefen.
Ein resilienter Mensch hat das verinnerlicht. Er hat meist schon früh gelernt,
zu akzeptieren, dass das Leben eine Mischung aus guten und unguten Erfahrungen
ist und genau das macht ihn fähig mit letzteren angemessen umzugehen. Das Leben
ist polar und wo das eine ist, ist das andere enthalten: Gesundheit und
Krankheit, Erfolg und Scheitern, Liebe und Liebeskummer, Glück und Unglück,
Traum und Wirklichkeit, Leben und Tod. Alle Menschen erfahren dies in ihrem
Leben. Manche zerbrechen daran, andere wachsen daran.
Resilienz bedeutet sich mit Gewissheiten anzufinden.
Uns abfinden mit dem, was ist. Zum Beispiel damit, dass wir was vergangen ist,
nicht ändern können. Dass wir, was uns verletzt hat nicht ändern können. Dass
wir, was wir anderen angetan haben nicht rückgängig machen und vor allem, dass
wir Menschen nicht ändern können. Zu akzeptieren was wir nicht ändern können,
ist einer der entscheidenden Aspekte wenn es um Resilienz geht. Dazu gehört
auch zu akzeptieren, dass es nicht immer und für alles im Leben eine Lösung gibt
und nicht auf alle Fragen eine Antwort. Ein resilienter Mensch hat gelernt,
dass die Frage nach dem Warum kaum Sinn macht. Er fragt: Wozu ist
das gut oder welchen Sinn kann ich dem, was mit geschieht oder mir geschehen
ist, geben?
Ein resilienter Mensch besitzt "Selbstwirksamkeitsüberzeugung".
Er lebt im Gefühl, auch schwierige Situationen durch sein Handeln positiv
beeinflussen zu können. Er ist in der Lage seine Situation realistisch zu
beurteilen. Resiliente Menschen haben die Fähigkeit, sich zu vom Unglück zu
distanzieren, anstatt sich überwältigen zu lassen. Sie sind fähig die
Beobachterposition einzunehmen, was bedeutet - sie stellen sich gedanklich
neben sich, schauen sich die Lage quasi von oben an und handeln dann der
Situation angemessen. Das nenne ich Schöpfertum.
Resiliente Menschen wissen auch wann
sie etwas nicht alleine schaffen. Sie suchen in einer Situation, die sie
überfordert, Hilfe und sind fähig diese auch anzunehmen. Nicht resiliente
Menschen zerbrechen nicht selten an ihrem Schmerz und ihrer Trauer, weil sie
sich allein gelassen fühlen und vor allem weil sie glauben, alles alleine
schaffen zu müssen. Gelingt das nicht, fühlen sie sich dem, was geschieht,
hilflos ausgeliefert. Sie zerbrechen letztlich an ihrer eigenen Hilflosigkeit
letztlich und nicht an der Krise an sich.
Das Wissen um die Kraft der Selbstwirksamkeit macht stark.
Resiliente Menschen gehen bei schwierigen oder belastenden Situationen davon aus, dass sie diese Situationen durchstehen werden. Mit jeder überstanden Krise wächst das Vertrauen, auch künftige Krisen zu meistern. In belastenden Situationen halten sie länger durch, sie stellen sich dem was ist und versuchen, auch wenn es dauert, die Situation zu meistern, weil sie zuversichtlich an einen guten Ausgang glauben. Sie sind fähig im Jetzt zu leben und trotz der Krisensituation ihre täglichen Aufgaben zu erfüllen, anstatt in Selbstmitleid und Lähmung zu verfallen und alles fallen zu lassen, was das Leben in der Krise auch noch ausmacht.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist positive Selbstwahrnehmung.
Die Wertschätzung der
eigenen Person ist bei resilienten Menschen höher. Das macht sie weitgehend
unabhängig von der Anerkennung durch andere. Sie sind sich ihres Wertes und
ihrer Fähigkeiten bewusst und brauchen keine Bestätigung von Außen. Sie wissen
um ihre Stärken und ihre Schwächen und verurteilen sich nicht für ihre Gefühle,
aber sie lassen angenehmen Emotionen mehr Raum als unangenehmen und wissen
wie sie auch in Krisenzeiten gut für sich selbst sorgen.
Resiliente Menschen vertrauen auf ihr soziales Netzwerk.
Allein stark sein ist gut. Sich selbst vertrauen ist gut. Zu wissen: Ich muss nicht alles alleine schaffen, ist gut. Wer in Krisenzeiten oder in belastenden Situationen auf ein soziales Netz aus Familie und Freunden zurückgreifen kann, findet Unterstützung. Auch wenn sie nicht in Anspruch genommen wird, trägt allein das Wissen und das Vertrauen - ich könnte Hilfe bekommen, wenn ich darum bitte - trägt dazu bei, seelische Belastungen und Überforderung zu reduzieren.
Resilienz ist bei jedem von uns unterschiedlich stark ausgeprägt.
Die Grundlagen werden in der Kindheit gelegt. Wer als Kind Liebe, Anerkennung, Geborgenheit, Wertschätzung, Ermutigung und Unterstützung erfahren hat, wird psychisch widerstandsfähiger, er ist von Haus aus resilienter. Aber auch wer all das nicht erfahren durfte, kann auch noch im Erwachsenenalter seine psychische Widerstandsfähigkeit trainieren. Wir können nachreifen, solange wir leben. Und dazu braucht es wie bei jeder Veränderung, die wir anstreben - Bereitschaft, Übung und Geduld mit uns selbst.
Es ist okay zu jammern, wenn es dir nicht gut geht,
aber es ist unheilsam ständig zu jammern,
insbesondere über Dinge, die du nicht ändern kannst.
Jammern über Dinge, die du nicht ändern kannst, kostet dich unglaublich viel Energie und schenkt dem, was ungut ist, viel Aufmerksamkeit. Diese wirkt wie ein Verstärker. Am Ende siehst du nur noch das Ungute. Wenn du nur noch das Ungute siehst, manövrierst du dich selbst in eine Spirale destruktiver Gefühle. Du verlierst die Zuversicht.
Je mehr destruktive Gefühle du hast, desto schlechter fühlst du dich.
Wer sich schlecht fühlt, dem geht es schlecht. Ständige oder sich wiederholende negative Emotionen schwächen nicht nur deine Lebensenergie, sondern auch dein Immunsystem.
Du brennst aus.
Das ist unheilsam für deinen Geist, deinen Köper und deine Seele.
Heilsam ist es den Focus auf das zu legen, was jetzt gut ist.
Du könntest dich fragen:
Was ist jetzt in meinem Leben gut?
Wofür darf ich dankbar sein?
Was funktioniert gut?
Was kann ich optimieren?
Wie kann ich was mir fehlt, kompensieren?
Wie kann ich meine Situation verbessern?
Was sind kleine Schritte, die ich machen kann?
Welche Möglichkeiten habe ich noch nicht genutzt, damit es mir besser geht?
Was genau hilft mir dabei?
Wer könnte mir dabei helfen?
Was kann ich heute tun, damit es mir besser geht?
Wichtig ist also, dass du nicht in den destruktiven Gedanken und Gefühlen hängen bleibst, sondern hilfreiche dagegensetzt.
Das kannst du selbst tun, indem du die Bereitschaft aufbringst, deinen Fokus auf das in deinem Leben zu legen, was du beeinflussen kannst. Das stärkt deine psychische Widerstandskraft, auch Resilienz genannt. Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.
Es ist nie zu spät deine Resilienz zu steigern.
Fang jetzt damit an.