Angst macht eng. Angst kann so weit gehen, dass ein Mensch dieser Enge nicht mehr entfliehen kann. Die Enge der Angst findet im Kopf statt, der Körper folgt ihr. Alles zieht sich zusammen, die Enge drückt bis sie den Ängstlichen erdrückt. Die Angst im Kopf verengt den Blickwinkel, Gedanken werden immer fokusierter auf das Eigene, die Fähigkeit anderes als die eigene innere Realität wahrzunehmen, schwindet.
Der Ängstliche sitzt in seinem kleinen Universum, das er verteidigen muss um die Angst nicht noch größer werden zu lassen. Alles was ihm als Bedrohung erscheint, wird groß und größer, wächst über ein angemessenes Maß hinaus ins Unangemessene. Er selbst wird klein und kleiner.
Angst essen Seele auf, das weiß er noch, aber nichts als die Erinnerung daran bleibt. Eine mahnende Erinnerung, die noch mehr Angst macht. Angst um die Seele, die zerfressen wird von Angst. Die Seele macht dicht. Ist nicht mehr antastbar, nicht mehr berührbar, verschließt sich dem Außen, dem Fremden, dem nicht mehr ins enge Universum passende. Der Ängstliche hat sich selbst eingesperrt in das Gedankengerüst, das nichts mehr zulassen kann, sich nur noch schützen muss. Jeder Versuch den Ängstlichen zu erreichen wird abgewehrt.
Der Ängstliche vereinsamt, isoliert sich, sperrt sich aus und ein.
Der Ängstliche lebt in der Trennung. In der Spaltung. Das macht noch mehr Angst. Die Welt wird aufgeteilt in Gute und Böse. Er kennt keine Grautöne mehr. Schwarz und weiß. Die Angst wird zu einem Nein zum Leben. Zu einem Nein zum Mitmenschen.
Angst ist, wenn sonst nichts ist, das Ende der Lebendigkeit.
Angst ist auch, wenn sonst nichts ist, der Anfang der Sorge um sich selbst.
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