Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ein Geschenk






nikolaustag. draussen liegt schnee an diesem 6. dezember 2012.

ich erinnere mich an die zeit, als mein sohn klein war und es am morgen nicht erwarten konnte zu gucken, was da alles in seinem stiefel war, den er am abend vorher in den flur gestellt hatte. aufgeregt mit roten backen und dem festen glauben daran, das der nikolaus ihn nicht vergisst.

das ist lange her. sehr lang. mir wird wieder einmal klar, wie schnell die zeit vergeht und damit auch dinge, die wesentlich sind in einem leben. meinem leben.

heute steht kein stiefel mehr im flur.
ich spiele den nikolaus und schicke meinem sohn ein päckchen. alle jahre wieder. er freut sich über das päckchen und über die altmodische mum, die rituale nicht vergisst. ich kann seine freude nicht sehen, wie damals. mein sohn wohnt weit weg. aber ich spüre sie. ich sehe sein lächeln vor mir. ich weiß, dass auch er sich erinnern wird, an seinen stiefel im flur an jedem 6. dezember, den wir miteinander hatten.

ich halte fest an ritualen, in einer zeit, die sie immer weiter verdrängt, an den rand der schnelllebigkeit. ich tue das, weil rituale die zeit für einem moment still stehen lassen. in der erinnerung holen sie sogar zeit zurück. kinderzeit. die meines sohnes und sogar die meine.

für einen moment in der zeit halte ich inne und hole mir bilder in den kopf. aus meinem leben. es sind schöne bilder. mit ihnen wiederholen sich die schönen gefühle aus dieser  dieser zeit. das ist ein geschenk. mein wertvollstes geschenk an diesem nikolaustag.

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