Sonntag, 23. Dezember 2012
ein Platz ...
es gab eine sehr lange zeit, in der ich heimweh hatte. nach der heilen familie, die es nicht gab. nach einem platz in der welt, den es nicht gab. und die ganze zeit dachte ich, verdammt, irgendwo in der welt muss es doch einen platz für dich geben, wo es sich anfühlt wie angekommen sein.
heute morgen stehe ich auf und mache, was ich jeden morgen mache: ich mache mir einen espresso mit milch, schmiere honig und butter auf ein brot, trinke espresso mit milch, esse mein brot mit honig und schreibe meine morgenseiten. während ich schreibe, habe ich das gefühl, irgendwas ist anders an diesem morgen. ich kann es eine weile nicht benennen. es fühlt sich an, als sei etwas nicht mehr da, was immer da war. und dann weiß ich, was fehlt. das heimweh fehlt. es ist weg. einfach weg. ich spüre nach, frage mich, ob ich es mir nur einbilde. ich neige dazu mir dinge einzubilden. eine stunde später sitze ich hier an meinem schreibtisch und denke, verdammt du bist angekommen, an einem schreibtisch. du schreibst. das ist dein platz und er fühlt sich gut an.
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