Die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember ist die längste Nacht des Jahres. Die Sonne hat den niedrigsten Stand am Himmel. Nach diesem kürzesten Tag des Jahres nimmt die Kraft der Sonne zu und die Tage werden länger. Es ist Wintersonnenwende. Diese Nacht, die auch den astronomischen Winteranfang markiert, wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen gefeiert. Man feierte den Tod des alten Jahres und die Geburt des neuen. Vielleicht ein besonderer Zeitpunkt für eine innere Einkehr. Zeit, das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen und Ordnung zu schaffen. Zeit um um zu reflektieren, uns rückzubesinnen und uns zu fragen:
Wie war mein Jahr?
Was war gut, was war nicht gut?
Was hat sich in meinem Leben verändert?
Was habe ich verwirklicht von dem, was ich mir zu Beginn des Jahres vorgenommen habe?
Welche Menschen haben mich begleitet und welche Menschen habe ich zurückgelassen oder sie mich? Wer war der wichtigste Mensch in diesem schweren Jahr, der immer für mich da war?
Wer war der treueste Gefährte?
Für wen war ich da?
Was habe ich über mich selbst hinaus in die Welt gegeben?
Was hat mir Kraft gegeben und was hat mir Kraft geraubt?
Was habe ich gelernt und erfahren, an Neuem, auch über mich selbst?
Welche Herausforderungen habe ich bewältigt und worauf darf ich stolz sein?
Bin ich gewachsen und woran bin ich gewachsen?
Was gab es trotz aller Schwere an Gutem und Schönen in diesem Jahr? Wofür bin ich dankbar? Und wem bin ich dankbar?
Und wir können uns weiter fragen:
Was habe ich noch nicht für mich gelöst?
Die längste Nacht des Jahres, ist auch eine Möglichkeit uns bewusst der Dunkelheit zu stellen, der Dunkelheit im Außen, aber auch unserem eigenen Dunkel – unseren Schattenanteilen.
Bin ich mir ihrer bewusster geworden? Habe ich sie erforscht? Habe ich mit ihnen gekämpft, kämpfe ich noch immer? Und: ist es mir gelungen einen Schatten anzunehmen oder gar zu integrieren?
Was an Altem, das mein Leben überschattet, möchte ich endgültig aus meinem Leben verabschieden? Was möchte ich sein lassen, weil es mir nicht mehr gut tut? Welche Ängste und Sorgen möchte ich loslassen?
Was an Altem möchte ich symbolisch ins Feuer geben, um mehr Licht in mein Leben einzuladen?
Und schließlich:
Was in mir will ans Licht?
Was will ich verwirklichen?
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