Montag, 21. Juni 2021

Licht und Schatten

 


Vor sechzehn Monaten hat sich unsere Welt verändert.
Wir haben uns verändert. Wir sind Gespaltene. Innen wie außen hat Trennung stattgefunden. Es zeigt sich so viel offene Wut, Aggression und Hass unter den Menschen wie nie zuvor. Die einen kämpfen gegen die anderen. Meinungen respektvoll und gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen, ist nicht mehr möglich. Es herrscht ein Streiten und ein Kämpfen bis in die kleinste Zelle. 
 
Im Moment ist es ruhiger geworden. Der laute Kampf ist einem vorrübergehenden Waffenstillstand gewichen. Viele Menschen glauben an ein Ende der Pandemie oder sie fühlen sich sicher, weil sie eine Impfung haben. Das nimmt den Kämpfen die Luft raus.
Es darf wieder konsumiert werden. Es darf wieder vieles gemacht werden, was so sehnlich vermisst wurde. Es fühlt sich wieder nach Freiheit an. Das Absurde fühlt sich nach Normalität an.
Scheinbar. 
 
Eine sommerliche Ruhe eingetreten. Eine trügerische Ruhe vor dem Sturm, der kommen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Viele sind sich dessen nicht bewusst. Diese Welt befindet sich in einem großen, nicht mehr aufzuhaltenden Umbruch. Es wird nicht aufhören. Es wird weitergehen. Vielleicht in ähnlichem Maße, vielleicht wird es schlimmer.
Ich hoffe auf das Beste. 
 
Das Beste. Haben wir unsere Bestes gegeben in diesen sechzehn Monaten? Haben Menschen begriffen, was wirklich wichtig und wertvoll ist? Haben sie begriffen, worauf es ankommt? Haben sie Verantwortung übernommen um beizutragen zum Wohle unseres Menschseins?
Nein, haben sie nicht. 
 Menschen haben ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie haben die Masken fallen lassen hinter den Masken. Viele haben ihren Egoismus, ihr Haben und Wollen, an oberste Stelle gestellt.
Ich, ich, ich ... 
 
Die meisten haben das getan und tun es und werden es weiter tun.
Und dann gibt es die, die das nicht getan haben, nicht tun und nicht tun werden. 
Es sind die, die wissen, dass ein gespaltenes Miteinander unheilsam ist und brandgefährlich. Es sind die Hochsensiblen und die Empathen. Ich meine die echten, nicht die, die so tun als ob, die nur reden und sich ihr Sprachwort Empathie stolz an die Brust kleben um ihr Ego zu füttern. 
 
Die Echten, das sind die Menschen, die mehr spüren als andere, die gut spüren und tief. Die nicht nur an sich selbst denken, die über sich selbst hinaus fühlen, denken und handeln, weil sie sich ihrer Verantwortung als Teil des Ganzen bewusst sind.
Diese Menschen fühlen sehr genau wohin wir driften, wenn wir so weiter machen. Die meisten dieser Menschen sind stille Menschen. Sie krakelen nicht, sie blasen sich nicht auf, man hört sie nicht. Sie bleiben im Verborgenen und beobachten. Sie arbeiten an sich selbst zum Guten hin. Und sie helfen, wo es ihnen möglich ist das Unheilsame ein wenig besser zu machen, für sich selbst und für andere.
Es ist gut, dass es diese Menschen gibt. Es ist wichtig, dass es diese Menschen gibt. Sie sind das helle Licht im Dunkel der Schatten des Jetzt und der Zukunft.
Mögen sie weiter leuchten ... sie sind wichtig!

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