Mittwoch, 25. November 2020

Worauf richtest du deine Aufmerksamkeit?

 

                                                                    Foto: A. Wende

 
Es ist nicht leicht in dunklen Zeiten das Licht hoch zu halten. Es fühlt sich an, als laufe man durch einen großen tiefschwarzen Wald mit einer schwach leuchtenden Laterne in der Hand.
Man sieht nicht weit, man sieht nur den nächsten Schritt auf dem Boden, auf den das schwache Licht der Laterne fällt. Man richtet die Aufmerksamkeit nur auf diesen nächsten Schritt, weil man aufpassen muss, dass man nicht stolpert und fällt. Das würde man im Zweifel wenn man die Aufmerksamkeit auf den ganzen Weg legen würde oder auf das Ziel, das in der Dunkelheit nicht zu sehen ist.
Man würde Angst bekommen, blickte man in dieses endlose Dunkel. Man würde sich fürchten, dass man nie wieder herausfindet aus diesem großen dunklen Wald, dass einen wilde Tiere anfallen oder einem sonst etwas Schlimmes widerfährt. Man würde kopflos werden oder gelähmt vor Furcht, man würde vielleicht verzweifeln vor lauter Panik.
Weil man das weiß, lenkt man die Aufmerksamkeit auf den kleinen hellen Punkt vor den Füßen und man geht, im Vertrauen so den Weg aus dem Wald heraus zu finden.
 
Was ich damit sagen will?
Es ist entscheidend für unser Seelenheil, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Das bedeutet nicht, dass wir die Augen vor dem Dunkel verschließen, das heißt auch nicht, dass wir chackamäßig immer nur das Postitive sehen, das heißt nicht, dass wir nicht die Stimme erheben, wenn wir Unrecht erkennen, es heißt nicht, dass wir keine Angst haben dürfen, es bedeutet, dass wir uns vom Dunkel nicht überfluten lassen, dass wir uns nicht in die Negativität hineinziehen lassen, nicht in die Angst und nicht in die Panik und auch nicht in Resignation oder Verzweiflung, denn all das schadet uns sehr. Es heißt: Wir bleiben achtsam, wir entscheiden uns jeden Tag bewusst für das Licht im Dunkel. Wir entscheiden uns für Vertrauen in uns selbst und in das Leben. Wir tun das um stabil zu bleiben und um den Weg, ohne größeren Schaden zu nehmen, weiter gehen zu können.
 
Worauf richtest Du Deine Aufmerksamkeit?
Blickst Du ins Helle oder ins Dunkel?
Dunkel sind Gedanken, Worte, Bilder und Menschen, die dich emotional nach unten ziehen.
Hell sind Gedanken, Worte, Bilder und Menschen, die dir Kraft, Unterstützung, Liebe und Zuversicht schenken.

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