Montag, 26. August 2013

Da bin ich mir sicher!


es gibt keine äußere sicherheit.
nichts und niemand lässt sich kontrollieren. das leben nicht und menschen nicht. trotzdem können die menschen es nicht lassen. sie brauchen kontrolle, sie brauchen sie immer und überall. sie brauchen gesetze und regeln und gesetzeshüter und all die, die ihnen zeigen wo ihre grenzen sind. eingesperrt in ihren selbstgewählten käfigen halten sie fest an ihrem sicherheits- und kontrollwahn und beschränken sich und das eigene leben. sie sind abhängige der illusion einer gesellschft, die ihren hirnen das selberdenken von kindesbeinen an abgewöhnt und das sicherheitsdenken angewöhnt hat.

nichts ändert der mensch schwerer als seine konditionierten gewohnheiten. er klammert sich daran, obwohl er im laufe des lebens oft begreifen muss, dass gerade das ideal der sicherheit und die eigene realität weit auseinanderklaffen.

was du festhälst wirst du niemals halten können, denn allein das festhalten bedeutet, du hast ein motiv es zu halten und das motiv des festhaltens ist immer die angst. alles was aus der angst heraus festgehalten wird kann uns nicht gut tun, denn angst tut nicht gut, auch wenn sie uns vor vielem bewahrt. das ist das einzig gute an der angst. ungut aber ist dieses ängstliche festklammern an sicherheiten, die es nicht gibt. wie oft eigentlich muss diese sorte menschen noch erfahren, dass sie mit ihrem sicherheits- und kontrolldenken einen weg geht, der ihnen an jeder zweiten kreuzung ein brett vor den kopf haut. der vater zum beispiel, der den sohn kontrollieren will, indem er ihn formen will nach seinem ideal, was heißt: du musst funktionieren, du musst was gescheites lernen, du musst ein nützliches mitglied der gesellschaft werden, du musst machen, was die lehrer sagen, du musst einen ordentlichen beruf ergreifen, und, und, und. aber der sohn will etwas ganz anderes, er will das menschlichste überhaupt - er will sich entfalten, seinen sehnsüchten, gaben und potentialen entsprechend. er will verdammt noch mal keine sicherheit und keine kontrolle, er will leben im eigenen rhythmus und schwimmen im eigenen fluss.

der, der den anderen ängstlich kontrolliert, damit er nur ja nicht tut, was er selbst gern täte und es sich verkneift, weil man ja funktionieren muss, damit man sich weiter im gefühl der scheinbaren sicherheit wiegen kann, lebt in einer welt der selbstentwertung. und die ist brüchig wie das leben selbst.

die, die kontrollieren, merken das zwar irgendwie, denn wirklich glücklich sind sie nie, aber sie haben diese gewohnheit längst so verinnerlicht, dass sie in ihrem engen, stickigen käfig sitzen bleiben und es würde absolut nichts nützen ihnen das dunkle loch aufzuschließen, sie würden es nicht wagen den schritt in die freiheit zu tun, denn die freiheit, gott bewahre, die kann man ja nicht kontrollieren, die macht was sie will und das geht beim kontrollmenschen gar nicht, der macht nämlich was man ihm ins hirn gebleut hat. wie gesagt - menschen ändern ihre gewohnheiten nun mal ums verrecken nicht, besonders die schlechten. apropos verrecken, all die sicherheits- und kontrollfreaks tragen dazu bei, dass die ganze gesellschaft verreckt in ihrem sicherheits- und kontrollwahn, der die ausgrenzt, die längst kapiert haben, dass wir alle kurz vor dem abgrund stehen.

uns geht es doch gut, denken die sicherheits- und kontrollfreaks, weil sie gar nicht mehr spüren, wie es sich anfühlt, wenn es ihnen wirklich gut geht, denn sie haben das menschlichste aller gefühle an die sicherheit abgegeben - das gefühl der inneren freiheit.

sie werden weiter am untergang der menschlichkeit arbeiten, weiter ihre kinder und ihre nächsten kontrollieren, weiter versicherungen abschließen und der wirtschaft ihr sauer verdientes geld in den gierigen rachen werfen, für alles, was ihnen sicherheit verspricht. geld, das dazu dient weitere käfige zu bauen für die nächste generation, die wieder gewöhnt wird an sicherheit und kontrolle als maxime des daseins. am ende werden alle schön kontrolliert in den sicheren untergang laufen, wenn kein wunder geschieht und die söhne und töchter dieser kontroll- und sicherheitsmenschen aufbegehren und ihnen ihre elende gewohnheit um die ohren hauen mit einem: fick dich alter, und sich abwenden um ihren ureigenen weg zu gehen, völlig unkontrolliert und frei. wenn das wunder geschieht wird sich die menschlichkeit über die gewohnheit erheben. da bin ich mir sicher!

nachtrag: der dringende wunsch nach sicherheit hört dann auf, wenn wir das vertrauen in uns selbst gefunden haben.

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