Mittwoch, 20. März 2013

Ein bedrohlicher Affekt





Wer verzweifelt ist greift nach allem und jedem um der Verzweiflung einen Sinn zu geben, denn das ist der einzige Grund sie irgendwie auszuhalten - zu wissen, warum man sie aushält. Dann gehen die, die niemals an einen Gott geglaubt haben in die Kirche. 

Gegen die Verzweiflung versagt unser Verstand. Er öffnet sich Dingen, die er zuvor für unvorstellbar hielt oder verteufelt hat. Verzweiflung ist ein bedrohlicher Affekt. Wenn er lange genug besteht, verlieren wir uns selbst. In der Verzweiflung überwältigt uns das Übermächtige, das nicht mehr Kontrollierbare wird zur abstrakten Totalität.

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