Donnerstag, 24. März 2011

Rauchen kann tödlich sein

In Gedanken drücke ich die Kippe aus. Das Rauchen ist überall verboten. An den Bahnsteigen ziehen sie ein Quadrat aus gelber Farbe in dessen Mitte ein stinkender Aschenbecher steht. Die Nichtraucher können mit dem Finger auf die Raucher zeigen, die ihnen und ihren Kindern nichts mehr antun können, mit dem Krebs erzeugenden Qualm. Rauchen ist Körperverletzung. Wer sich mit brennender Zigarette aus dem Quadrat herausbewegt wird von einem Pflicht bewussten Bahnbeamten zurückgetrieben mit der Androhung einer Strafe von zwanzig Euro und den Worten: „Wir machen nur, was uns aufgetragen wird.“


Der Staat verbietet uns das Rauchen. Die Gewaltfilme, die Videos und die Computerspiele in denen getötet wird, sind weiter erlaubt. Im Fernsehen wird im Vorabendprogramm schon gemordet. Die zunehmende Akzeptanz der Brutalität und Verrohung des Gefühlslebens einer Gesellschaft, die sich im Fernsehen in einer Kultur der Schamlosigkeit ergeht und die Fantasie der Gewalt als Unterhaltung betrachtet, macht mir Angst.


Die Talk Shows, in denen sich irgendwelche Leute am Vormittag die übelsten Beleidigungen gegenseitig an den Kopf werfen, sind legalisierte Vorbilder für Dummheit, Ignoranz, Aggression und Respektlosigkeit. Bestünde kein Bedürfnis danach und keinerlei Interesse an diesem ungeheuerlichen Schrott gäbe es ihn nicht.


Über die Verdaulichkeit dieses primitiven und ungesunden Massenfutters macht sich keiner Gedanken. Rauchen hat im Zweifel für den, der es tut tödliche Nebenwirkungen.


Welche Nebenwirkungen haben multimediale Verrohung und Gewalt für eine Gesellschaft?


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