Sonntag, 4. Februar 2024

Die Suchtspirale

 

                                                                Foto: Pixybay

 

Co-Abhängigkeit ist eine Sucht, die ebenso wie die Alkoholsucht nur dann gestoppt werden kann, wenn echte Krankheitseinsicht und die Bereitschaft besteht, zu genesen.

 

Das Schlimmste für den Alkoholiker ist die Vorstellung, das Objekt seiner Begierde – den Alkohol – sein lassen zu müssen und nichts mehr trinken zu können.

Das Schlimmste für den Co-abhängigen ist die Vorstellung das Objekt seiner Begierde - den Alkoholkranken -  loslassen zu müssen, sich nicht mehr kümmern zu können und nicht mehr gebraucht zu werden.  

 

Beide brauchen und benutzen ihr Suchtmittel als Problemlösungsstrategie innerpsychischer Konflikte, Komplexe und Störungen, um zu kompensieren, zu verdrängen, sich der Realität nicht zu stellen, alles was ihnen zu viel ist nicht machen zu müssen und um die dysfunktionalen Gefühle, die für sie nicht aushaltbar erscheinen, zu betäuben, abzuwehren und zu verdrängen. Das verschafft ihnen immer wieder kurzzeitige Entlastung.

Das ist der Benefit von Sucht.

 

Dieser kurzeitige Benefit, der immer wieder hergestellt werden muss, eben weil er nur kurzzeitig ist, führt dazu, dass viele in der toxischen Verstrickung bleiben, auch wenn sie sich derer bewusst sind. Der Trinker mit dem Alkohol, der Co-abhängige mit dem Objekt seiner Begierde, anstatt die Stricke zu lösen, indem sie sich um sich selbst kümmern.

 

Sie bleiben abhängig, aus Angst ohne ihr Suchtmittel nur noch an sich selbst zu leiden. 

Sie schützen sich davor klar erkennen zu müssen, wieviel Schmerz, Trauer, Wut, Selbsthass, Scham, Schuldgefühle, Verzweiflung, Leere und Einsamkeit in ihnen wohnen, dann, wenn sie beginnen sich ernsthaft und wahrhaftig sich sich selbst zu stellen.

Was der Fall wäre, würden sie ihr Suchtmittel loslassen. 

 

Gelingt es Alkoholikern und Co-abhängigen nicht ihre Sucht durch heilsames Handeln zu stoppen, sich Hilfe zu suchen und Hilfe anzunehmen, dreht sich die Suchtspirale immer weiter nach Unten. 

 

Je weiter die Sucht nun fortschreitet, desto mehr verstärken sich Probleme auf körperlicher, geistiger, emotionaler und psychischer Ebene. Es kommt zum absoluten Kontrollverlust. 

In der Folge zum Zusammebruch und zum Verfall der ganzen Person und ihres gesamten Lebens.

 

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