Dienstag, 29. Oktober 2019

Sucht und Co-Sucht - eine unheilsame Verstrickung


Malerei: Angelika Wende
 

Sucht ist eine schwere Krankheit, die man stoppen aber nicht heilen kann.
Weder der Süchtige, noch der co-abhängige Mensch kann ohne engmaschige psychologische Unterstützung seine Sucht stoppen und genesen.
Sich von der Sucht lösen bedeutet in ein tiefes Loch zu fallen.
Es bedeutet Entzug mit allen Angstgefühlen und allen seelischen und körperlichen Schmerzen.
Entzug bedeutet für Beide, für den Süchtigen ebenso wie für den Co-abhängigen, den Verzicht auf das Suchtmittel. Um gesund zu werden müssen sich beide vom Suchtmittel verabschieden und sich auf sich selbst konzentrieren.

Vom Suchtmittel zu lassen ist ein Ritt durch die Hölle.
Wenn jemand süchtig ist, egal ob nach einer Droge oder nach einem Süchtigen, darf er die Sucht nicht weiter ausleben, wenn er gesunden will.
Jede therapeutische Intervention ist nutzlos solange weiter konsumiert wird.

Der Alkoholiker
Wenn jemand alkoholsüchtig ist, ist der Alkohol das Problem.
Das bedeutet er muss zuerst entgiften und abstinent sein, bevor er mental überhaupt fähig ist an sich zu arbeiten. Es ist sonst ein Ding der Unmöglichkeit an irgendeinem anderen Problem zu arbeiten. Er wird, solange er trinkt, keine positive Veränderung erfahren, ganz einfach weil er nicht klar im Kopf ist. Die weit verbreitete Annahme man müsse die Ursachen für die Sucht aufdecken um die Sucht zu stoppen ist falsch.
Der Grund für das Trinken liegt schlicht und einfach darin, dass der Mensch alkoholkrank ist.
Daher muss das Problem Alkohol als erstes angegangen werden.


Der Co-abhängige
Auch der Co-abhängige wird wie der Abhängige nicht gesunden, solange er mit dem Suchtmittel, in diesem Falle dem Abhängigen, verhaftet ist, weil die Verstrickung durch Aufrechterhaltung des Dramas weiter besteht.
Er muss sich aus der Abhängigkeit lösen, bevor er sein eigenes Leben wieder in den Griff bekommen kann.
Auch er muss also zunächst abstinent sein, um positive Veränderungen überhaupt angehen zu können.
Das bedeutet für den Co-abhängigen: Kalter Entzug.
Das klingt hart. Für Süchtige der blanke Horror.
Genau deshalb ist es so schwer Süchtigen zu helfen, denn das Schlimmste was man ihnen in ihrer Welt nehmen kann ist die Droge.

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