Sonntag, 12. März 2023

People Bashing: Hurt People hurt People

 


Mit steigender Unsicherheit, Frust und Angst ob der schwierigen Zeit in der wir seit Beginn der Corona Krise leben, werden viele Menschen immer nervöser und empfindlicher und manche leider auch immer aggressiver und feindseliger. Besonders gut beobachten kann man das in den sozialen Medien.
Diese Feindseligkeit hat ein neues Phänomen hervorgebracht: Das sogenannte "People oder Social Bashing".
„People Bashing“ ist eine Bezeichnung für die öffentliche heftige bis herabsetzende Kritik an einer Person. Diese wird verbal angegriffen und öffentlich schlecht gemacht. Bashing geht mit Vorwürfen, Unterstellungen, Beschimpfungen und Diffamierung einher. Ziel ist es, die Person öffentlich schlecht zu machen.
Der gebashten Person werden immer ungute, böse oder unmoralische Motive unterstellt. Es wird kein gutes Haar an ihr gelassen. Dabei werden bewusst negative Eigenschaften betont und als Vorwürfe formuliert. Die Person wird attackiert, niedergemacht, runtergemacht und schlecht geredet.
People Bashing ist der moderne Pranger unserer Zeit zum Zwecke der sozialen Vernichtung derer, die nicht dem Mainstream oder den Befindlichkeiten ihrer Gegner entsprechen.
Motiv des People Bashings ist: Die betreffende Person sozial zu vernichten. Und im Extremfall kann das gelingen. People Bashing kann so weit gehen, dass ein sensibler Mensch in die Verzweiflung getrieben wird. So hat sich vor kurzem der Biologe Clemens Arvay das Leben genommen, weil er die öffentlichen Angriffe, Kränkungen, die Hassampagne und die mediale Hetze gegen seine Person nicht mehr ertragen hat.
R.I.P Clemens Arvay.
 
Was treibt solche Leute an, die andere verunglimpfen und fertig machen wollen?
Ihnen fehlt vor allem Empathiefähigkeit. Sie sind unfähig sich in die Gefühle derer zu versetzen, die sie fertig machen wollen. Sie sind unsensibel für andere. Sie zeigen antisoziales Verhalten. Sie verletzen rücksichtslos Normen und Werte wie Respekt, Achtung und Wertschätzung ihren Mitmenschen gegenüber, zum eigenen Frustabbau oder zum eigenen Vergnügen.
Zu ihren Eigenschaften gehören Impulsivität, mangelnde Impulskontrolle, hohe Reizbarkeit und aggressives Verhalten. Sie projizieren ihre verdrängten Schatten auf andere und reagieren ihren Frust, ihre Unzufriedenheit, ihre Ohnmacht, ihre Wut, ihre Unsicherheit, ihre eigenen Verletzungen und ihr geringes Selbstwertgefühl an anderen ab um sich selbst besser zu fühlen und sich selbst zu erhöhen indem andere abgewertet werden. Es besteht keine Einsicht in das eigene schädliche Tun und zugleich eine hohe Ignoranz für die Folgen der eigenen destruktiven Handlungen, die anderen Schaden zufügen. Aufgrund des mangelnden Einfühlungsvermögens haben sie keine Schuldgefühle oder empfinden Verantwortungsbewusstsein, wenn sie andere verletzen. 
 
Hurt people hurt people.
People Basher projizieren und schlagen munter drauf los, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie denken in Schwarz-Weiß Kategorien und kennen keinen Zwischentöne. In ihrer Welt gibt es nur ihre Meinung und ihre Sicht der Dinge. Wer diese nicht teilt oder in Frage stellt, ist ihr Feind und der muss bekämpft oder sogar vernichtet werden. Und manchmal gelingt ihnen das sogar, wie der Fall des Biologen Clemens Arvay auf tragische Weise gezeigt hat.
Traurig.
Und übel das Bashen.
Sehr übel.
 
Besonders übel ist, man kann diesem Bashing kaum Einhalt gebieten. Jede Person, die in der Öffentlichkeit steht und eine eigene Meinung vertritt, kann ihm zum Opfer fallen.  
Diese Meinung muss nicht einmal eine politische oder wissenschaftliche sein. Pepole Basher finden immer Trigger und Gründe und immer neue Opfer um sich abzureagieren.
Es reicht schon eine Meinung zu vertreten oder eine Wahrheit zu konstatieren, die solchen Leuten nicht in den Kram passt. Man ist, einmal zum Opfer auserkoren, dem Bashing auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Die einzige Chance dem zu entkommen ist der mediale Rückzug. Oder man hält es aus. Dazu braucht es eine sehr starke Persönlichkeit, ein hohes Maß an Gelassenheit und die Fähigkeit Schläge einzustecken.
Aber auch dann stellt sich mir die Frage: Will man das aushalten? Ist es das wert? Ist einem das, was man tut und wofür man steht, wert, dass man sich diesen Aggressoren zum Fraß vorwirft?
Wenn ihr mich fragt: Nein.
Clemens Arvay hat es lange ausgehalten bis er sich zurückzog. Nur war es wohl tragischerweise zu spät.
Was in einem Menschen durch permante Angriffe und Kränkungen tief verletzt wurde, heilt nicht indem er sich nicht mehr als Angriffsfläche zur Verfügung stellt. Was geschehen ist, die soziale Vernichtung und damit die soziale Ausgrenzung, nimmt ihm sein soziales Leben und damit auch das, was ihm seinen Lebenssinn gab. Clemens Arvay hatte eine Vision. Sie wurde medial vernichtet, und damit wurde dieser sensible Forscher und Biologe in seinem ganzen Sein vernichtet.
Wir sollten sehr vorsichtig sein, wie wir miteinander umgehen.
Wir sollten sehr vorsichtig sein, "wie" wir Kritik an anderen Meinungen üben.
Wir sollen sehr vorsichtig sein, im Umgang mit den Seelen unserer Mitmenschen und mit der eigenen.

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