Freitag, 17. Mai 2019

RESIGNATION

Foto. A.W.

Es gibt Krisen die sind ist hart, und manchmal sind sie lange hart.
Scheitern ist hart.
Trennungen sind hart.
Verluste sind hart.
Verletzungen sind hart.
Schwere Krankheiten sind hart.
Sterben und Tod sind hart.
Das Leben ist hart genug und eigentlich brauchen wir diese besondere Härte nicht auch noch.
Nur, dass wir nicht in der Hand haben, was uns geschieht.
Das anzuerkennen ist hart.

Wenn es richtig hart kommt, müssen wir auch gar nichts tun um da wieder ganz schnell rauszukommen, sondern erst einmal nur zulassen: die Trauer, den Schmerz, die Wut, die Verzweiflung, die Angst. All das sind Gefühle die da sein dürfen, Prozesse, die von alleine geschehen.

Manchmal ist Rückzug erforderlich, um unsere Wunden zu lecken.
Manchmal ist Verdrängen eine bestimmte Zeit erforderlich, um im Alltag überlebensfähig zu bleiben.
Aber dann irgendwann ist es Zeit uns dem zu stellen was ist.
Und das zu tun was notwendig ist, damit es uns wieder besser geht.
Denn jede dauerhafte Vermeidung schränkt nicht nur unseren Aktionsradius ein, sie führt, je länger sie anhält, in eine Negativspirale, weil wir uns selbst immer weniger zutrauen.
Indem wir Gefühle und Gedanken abwehren und Handlungen vermeiden, werden wir nicht nur unfreier, wir werden auch immer schwächer.
Und am Ende resignieren wir.

Resignation ist ein Zeichen dafür, dass wir uns selbst aufgeben.
In der Resignation haben wir alle Hoffnung und jeden Glauben an uns selbst, das Leben und die Menschen verloren. Wir ertragen nur noch was ist, egal wie schlimm es ist.

Wir übergeben uns dem Leiden.
Wir sehen uns als unrettbar verloren.
Wir machen dicht.
Wir nehmen nichts mehr an und wehren alle Hilfe und alle Liebe, die man uns geben will ab, weil sie ja sowieso nichts nützt.
In der Resignation erstarrt das Leben.
Das Gefühl dafür das eigene Leben gestalten zu können existiert nicht mehr.
Wir sind tot im Leben.

Einem Menschen aus dieser Lage herauszuhelfen ist schwer.
Manchmal ist es unmöglich.
Das ist hart. Sehr hart, wenn wir diesen Menschen lieben.
Aber wir dürfen eins nicht vergessen: Wir haben keine Macht über andere.
Das anzuerkennen ist Demut.

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