Donnerstag, 23. Mai 2019

Vergeblichkeit




Du hast geliebt.
Du hast vertraut.
Du hast gegeben.
Du hast verstanden.
Du hast verziehen.
Du hast wieder und wieder Chancen gegeben.
Du hast vieles ausgehalten.
Du hast gehofft, dass es irgendwie, irgendwann besser wird.
Wenn schon nicht gut, dann wenigstens besser.
Du hast gehofft, dass deine Liebe, deine Fürsorge, dein Bleiben, dein Halten, dein Tun die Dinge ändern wird.
Du hast gebetet, dass die Dinge besser werden.

Du hast alles dir Mögliche gegeben.
Du hast dein Bestes gegeben.
Du bist geblieben.
Du hast gewartet.
Geduldig, unter Tränen, in Verzweiflung, in Erschöpfung.
Du hast es längst gewusst und nicht aufgegeben.
Weil du schon so viel Kraft investiert hast.
Weil du nicht glauben wolltest, dass es Vergeblichkeit gibt.
Du hast noch fest gehalten, als es nichts mehr festzuhalten gab.
Als dir schon alles entglitten war.
Weil du es nicht wahr haben wolltest, dass es Dinge und Menschen gibt, die sich niemals ändern.
Dir dir immer weh tun werden.
Die gar nicht spüren was dir weh tut.
Die nur an sich selbst und ihr Guttun denken.
Nur an sich selbst und ihre Bedürfnisse denken.
Denen du nicht bedeutest, was sie dir bedeuten und was du ihnen gerne bedeuten würdest.

Du hast es nicht wahr haben wollen.
Du hast dir etwas vorgemacht.
Du hast dir eine Illusion gemacht.
Und weiter festgehalten.
Weil du es nicht wahr haben wolltest.
Weil es weh tut das Loslassen.
Weil sie so weh tut die Wahrheit.
Weil du dachtest, dass du sie nicht aushalten kannst, die Wahrheit.
Du kannst sie aushalten.
Du wirst es wissen, wenn du aufhörst dich selbst zu belügen.

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