Montag, 11. Oktober 2010

Verschmelzung

Eine der großen Paradoxien des Lebens ist der Fakt das Selbstwahrnehmung Angst macht. Die Verschmelzung mit einem Du rottet dieses Angst aus, indem sie die Selbstwahrnehmung auschaltet.

Sind wir verliebt erleben wir das Glück der Vereinigung mit einem anderen Menschen. Wir denken nicht mehr über uns selbst nach, weil das fragende, einsame Ich sich im WIR auflöst. Das Verschmelzen mit dem Du, besonders im sexuellen Akt, wirkt wie ein Wundermittel gegen die Einsamkeit, den Verfall, das Altern, den Tod. Verschmelzung gibt uns das trügerische Gefühl das Getrenntsein zu überwinden.

Verschmelzung erscheint uns wie die Befreiung von der Angst, vor der Isolation als Einzelner im Ganzen. Doch das ist eine Illuison, denn der Preis ist der Verlust des Selbst.

Viele Beziehungen zerbrechen, wenn wir den anderen als Schutz gegen die Isolation benutzen, anstatt uns aufeinander zu "beziehen", füreinander da zu sein. Die Fusion ist eine trügerische Allianz. Liebe ist weit mehr. Sie ist eine Form des Seins und nicht auf eine einzige Person bezogen.

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